Im Schimmel-Haus in Köln-Flittard kam es am Montag zu einem Feuer. Jetzt hat die Polizei das Haus verriegelt.
Feuer im Schimmel-HausKölner Polizei greift durch
Aktualisiert
Das Feuer, das am Montag (29. September 2025) im Schimmel-Haus in Köln-Flittard wütete, hat Folgen.
Am Dienstag (30. September) rückte die Polizei an und sperrte das komplette Haus in der Eduard-Heis-Straße 9.
Alle Familien mussten sofort das Gebäude verlassen. Der Eingang wurde mit Sperrband und Siegel verriegelt. Zudem wurde ein Zettel aufgehängt. Auf der polizeilichen Mitteilung heißt es: „Am 30. September 2025, 12 Uhr, wurde das Haus aus Gründen der Gefahrenabwehr verriegelt. Ein Betreten vor der Freigabe durch die Ordnungsbehörde ist untersagt.“
Auch die Familie Hamid-Mahmoud mit vier Kindern im Alter von 22, 19, 14 und zweieinhalb Jahren wurde aus der Wohnung geholt. Die Familie weiß momentan nicht, wie es weitergehen soll. Vorübergehend wurden sie bei Freunden untergebracht.

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Auch die Familie Hamid-Mahmoud musste das Wohnhaus in Köln-Flittard verlassen. Der Eingang wurde von der Polizei verriegelt.
„Die Mieter und Mieterinnen warten auf eine Begutachtung durch das Bauaufsichtsamt“, erklärt der Kölner „Miet-Rebell“ Kalle Gerigk gegenüber EXPRESS.de. Er begleitet den Fall seit Beginn und setzt sich immer wieder für Bedürftige ein. „Erst danach soll entschieden werden, ob das Haus wieder freigegeben werden kann und einige Bewohnerinnen und Bewohner zurückkehren dürfen“, so Gerigk.
Am Mittwochnachmittag (1. Oktober) wurde das Haus für eine Stunde geöffnet. Die Bewohner und Bewohnerinnen konnten in dieser Zeit wichtige persönliche Dinge aus ihren Wohnungen holen.

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Das Schimmel-Haus in Köln-Flittard. Betroffen sind die Eingänge 7 und 9 in der Eduard-Heis-Straße.
„Die Stadt darf nicht länger wegschauen, sondern muss jetzt helfend eingreifen! Die Mieter und Mieterinnen brauchen jetzt Schutz und Unterstützung. Das marode Dach muss umgehend instand gesetzt werden, rechtlich ist das möglich, das nennt sich Ersatzvornahme. Es gibt also keine Ausreden mehr“, fordert Kalle Gerigk.
Der Hauptausschuss im Rat der Stadt Köln hat auf Initiative der SPD-Ratsfraktion einen Dringlichkeitsantrag beschlossen, um die betroffenen Familien in ihrer verzweifelten Lage zu unterstützen und sie bei der Suche nach Ersatzwohnraum in der Nähe nicht allein zu lassen.
„Uns ist es wichtig, die Verwaltung in ihrem Bemühen um eine schnelle, unbürokratische und gute Lösung für die verzweifelten Familien politisch zu unterstützen“, erklärt Pascal Pütz, wohnungspolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion.
Polizei ermittelt wegen Brandursache
Zur Brandursache ermittelt die Polizei. Laut einer Mieterin soll ein Heizgerät, das mit Gas betrieben wird, das Feuer ausgelöst haben.
Alle Wohnungen sind seit Wochen ohne Strom. Das Haus hat derzeit kein Dach, es regnet rein und tropft durch die Decke. Die Wände sind komplett durchnässt, fast alle Wohnungen sind von Schimmel befallen.
Insgesamt sind 51 Personen betroffen. Sie wurden aufgefordert, die Wohnungen zu verlassen. Die Eigentümerin des Hauses soll insolvent sein. Die Stadt versucht, mit ihr Kontakt aufzunehmen, was sich bisher als schwierig erwiesen hat. Den Bewohnern und Bewohnerinnen wurden von der Stadt Notunterkünfte angeboten.