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Kölner Schimmel-HausWarnung der Stadt: „Konkrete Gefahr“

Das Schimmel-Haus in Köln-Flittard sollte längst geräumt sein, doch viele Mieter und Mieterinnen wollen nicht raus. Jetzt macht die Stadt noch mehr Druck.

Das Schimmel-Haus im Kölner Stadtteil Flittard: Jetzt hat sich die Stadt Köln mit einem weiteren Brief an die dort noch wohnenden Mieter und Mieterinnen gewendet.

Darin wird deutlich, wie brisant die Lage ist!

Stadt Köln fordert alle Mieter und Mieterinnen auf: Sie sollen ausziehen

EXPRESS.de berichtet bereits über die verheerende Wohnsituation. Die Eigentümerin wollte das Haus in der Eduard-Heis-Straße 7 bis 9 eigentlich sanieren. Doch stattdessen wurde alles noch viel schlimmer. Das Dach wurde abgebaut – seitdem ruht die Baustelle. Mit fatalen Folgen: Es regnet rein, das Wasser hat die Wände bereits durchdrungen. Schimmel, Feuchtigkeit – und dann wurde auch noch aus Sicherheitsgründen der Strom komplett abgeschaltet.

Die Stadt sprach anfangs von einer Zwangsräumung. Die wurde zwar abgesagt, aber trotzdem hat die Stadt jetzt erneut alle Bewohner und Bewohnerinnen schriftlich aufgefordert, die Wohnungen umgehend zu räumen. Das entsprechende Schreiben vom 18. September 2025 liegt EXPRESS.de vor. Insgesamt sind 13 Familien (51 Personen) betroffen. Einige sind bereits ausgezogen und wohnen in Notunterkünften.

Die Stadt spricht von einer Unbewohnbarkeit! „Die Wohnungen dürfen bis auf Weiteres nicht mehr benutzt werden“, teilt die Stadt mit. Man versuche, die Eigentümerin zu kontaktieren, aber das gestalte sich als schwer.

Nach EXPRESS.de-Informationen ist die Eigentümerin insolvent. Ein Insolvenzverwalter mit Sitz in Frankfurt wurde beauftragt, der soll aber sein Mandat bereits niedergelegt haben.

Das Dach des Hauses in Köln-Flittard fehlt, die Baustelle ist verwaist. Dicke Pfützen zeigen das Wasserproblem.

Das Dach des Hauses in Köln-Flittard fehlt, die Baustelle ist verwaist. Dicke Pfützen zeigen das Wasserproblem.

Weiter teilt die Stadt mit: „Es ist aber leider mit keiner schnellen Verbesserung der Situation zu rechnen. Wasser wird weiterhin in das Gebäude eindringen. Mit einer schnellen Wiederherstellung der Stromzufuhr ist nicht zu rechnen.“

Weiter heißt es: „Die Nutzung von Wohnraum ohne ordnungsgemäße Stromversorgung stellt auch eine erhebliche Gefährdung für die Mietparteien dar. Es besteht eine konkrete Gefahr für die körperliche Unversehrtheit für dort lebende Menschen.“

Trotzdem wollen viele Mieter und Mieterinnen nicht ausziehen. Sie fragen: Wo sollen wir hin? „Wir haben vier Kinder und sollen nach Rodenkirchen in eine Notunterkunft. Aber unsere Kinder gehen hier in Flittard zur Grundschule. Der Schulweg dauert hin und zurück drei Stunden“, beklagte sich eine Mutter, als EXPRESS.de am 12. September vor Ort war.

Kölner Miet-Rebell Kalle Gerigk schaltet sich ein

Inzwischen hat sich der Kölner „Miet-Rebell“ Kalle Gerigk eingeschaltet. Er verschaffte sich bereits einen Überblick über den katastrophalen Zustand des Hauses. Gerigk fordert die Politik und die Stadt auf, sofort zu handeln. „Es kommt der Herbst, die Temperaturen sinken. Für die betroffenen Familien müssen schnell neue Wohnungen gefunden werden, die hier in der Nähe liegen.“

Besonders heftig sei, dass in dem Haus noch eine Familie mit einem Säugling lebt. „Das ist wirklich unzumutbar“, beklagt sich Gerigk.