Gefährliche SicherheitslagePolizei verbietet Demo mit Karikaturen vor Kölner Moschee

Ein Polizeiwagen fährt an der Zentralmoschee vorbei.

Eine Demonstration vor der Kölner Ditib-Zentralmoschee, hier ein Polizeiwagen am 9. Juli 2019 vor der Moschee im Einsatz, wurde verboten. 

Die Polizei Köln hat eine Demonstration vor der Kölner Ditib-Zentralmoschee verboten. Weil dort auch Karikaturen gezeigt werden sollten, sei mit schweren Folgen für die Sicherheitslage zu rechnen.

Köln. Zu gefährlich! Die Polizei hat eine Demo an der Ditib-Zentralmoschee in Köln verboten, weil sie eine folgenschwere Provokation der islamischen Welt befürchtet.

Es sei zu erwarten, dass auf der Kundgebung Mohammed-Karikaturen gezeigt werden sollten, erklärte ein Polizeisprecher am Freitag (13. August). Die Veranstaltung, die ein privater Anmelder in der kommenden Woche parallel zum Freitagsgebet durchführen will, sei daher aus Sicherheitsgründen untersagt worden.

Eine massive Emotionalisierung und gewaltsame Auseinandersetzungen auch außerhalb von Köln seien nicht unwahrscheinlich. Die Versammlung war als Kundgebung „zum Gedenken an Samuel Paty und Kurt Westergaard“ angemeldet worden.

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Kölner Moschee: Mit Gewalt gerechnet

Der französische Lehrer Paty war im vergangenen Herbst von Islamisten enthauptet worden. Der dänische Karikaturist Westergaard hatte den Propheten Mohammed mit einer Bombe und einem Turban dargestellt, die Zeichnung hatte in der islamischen Welt eine schwere gewaltsame Protestwelle ausgelöst.

Zu der Demo in Köln seien als Hilfsmittel unter anderem auch Karikaturen angemeldet worden. Man müsse mit Folgen für die „regionale, nationale und internationale Sicherheitslage“ rechnen. „So eine Versammlung kann sehr weite Kreise ziehen“, betonte der Polizeisprecher.

Es habe zudem Hinweise aus Sicherheitskreisen zum Anmelder der Versammlung gegeben, „die eine bewusste Herbeiführung gewaltsamer Aktionen durch ihn untermauern“. In Gesprächen mit der Polizei habe der Anmelder diese Hinweise nicht entkräften können.

Das Freitagsgebet in der Zentralmoschee der Türkisch Islamischen Union Ditib ist in der Regel gut besucht. Viele Teilnehmer kommen auch von außerhalb. Gegen das Polizei-Verbot kann der Anmelder vor das Verwaltungsgericht ziehen. (dpa)