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„Foodporn im Einzelhandel“Kölner „Cookie Bros“ bringen Kindheitserinnerungen zurück

Cookie_Bros

Die „Cookie Bros“ Mark Mühürcüoglu, Max Kolvenbach und Paul Richrath haben einen Keksteig zum Löffeln kreiert und damit einen Hype ausgelöst. Das Foto hat unsere Fotografin Martina Goyert im Mai 2019 in Köln aufgenommen.

Köln – Wer hat es früher nicht geliebt? Wenn Mama oder Oma Kekse oder Kuchen gebacken haben, noch schnell die Schüssel mit rohem Teig auslecken. Damit einher ging aber auch meistens ein „Lass das, davon bekommt man nur Bauchweh“.

Die Kölner „Sugar Daddies“ – so heißt die GmbH von Max Kolvenbach, Paul Richrath und Mark Mühürcüoglu – bringen diese Kindheitserinnerung zurück.

Die drei Jungs machen nämlich Keksteig zum Löffeln – ganz ohne Bauchweh. Wir haben die „Cookie Bros“ getroffen und natürlich fleißig am Teig genascht.

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EXPRESS-Reporterin Pia Schulte durfte die Leckereien von den „Cookie Bros“ probieren.

Die Idee haben sich die drei Kumpels in Amerika abgeschaut: „Ich war irgendwann in New York und habe geguckt, was es dort für Trends gibt. Da gab es dann einen Laden, vor dem eine riesige Schlange stand. Und da haben die Keksteig in Kugelform verkauft. Aber das sind ja nur Spirenzchen“, erklärt Mark uns im Interview. 

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Denn er wollte den Teig in die Supermärkte bringen und nicht nur an einem Ort verkaufen. Mark und Max hatten ein gemeinsames Café und haben dann die „ersten Versuche“ an ihren Kunden gemacht. Mark: „Das kam total gut an. Wir waren dann auf Ibiza, haben ein bisschen was getrunken – wie das dann so ist – und der Paul war auch begeistert und das war die Geburtsstunde von den „Cookie Bros“.“

Bis Mark, Max und Paul dann aber den perfekten Teig hatten, ist ein ganzes Jahr vergangen. „Leider konnten wir nicht den Teig von Mama oder Oma nehmen“, meint Mark. Denn der macht ja Bauchweh. Aber warum ist das so?

Cookie_Bros_Teig

Den Keksteig gibt es neben der klassischen Variante auch in „Peanut Butter“ und „Chocolate Chip“.

Warum bekommt man Bauchweh von rohem Keksteig?

Max hat die Erklärung: „Das größte Problem ist nämlich das rohe Ei. Dann haben wir uns aber informiert und mit Lebensmitteltechnikern gesprochen. Da kam dann dabei heraus, dass nicht nur das Ei schuld an den Bauchschmerzen hat, sondern vor allem das Mehl. Denn die Vögel fliegen übers Weizenfeld, lassen ihren Kot drauf fallen und dann kommen die Kolibakterien ins Mehl. Normalerweise passiert da nichts, aber es kann halt sein, dass du Bauchweh bekommst.“

Deshalb haben die Jungs dann das Mehl im Ofen erhitzt – klingt leichter, als es im Endeffekt ist, wie Mark erklärt: „Das ist dann wirklich ein ganz schmaler Grat. Wenn das Mehl auch nur eine halbe Minute länger drin ist, schmeckt es verbrannt. Wenn es zu kurz drin war, hat es plötzlich nach Parmesan geschmeckt. Da hat der Teig nach Spaghetti Carbonara gerochen.“ Was für eine Vorstellung ...

„Cookie Bros“ sind die Besten

Nach langem Experimentieren kam aber doch der erste „perfekte“ Teig auf den Markt. Den ersten Fuß hatten die Sugar Daddies auch schon in der Tür. Pauls Eltern gehören die Rewe-Richrath-Märkte in Köln – was für eine perfekte Voraussetzung. Das wissen sie aber auch zu schätzen. Mark: „Ein Selbstläufer war das auf keinen Fall. Denn gerade, wenn man solche Verbindungen hat, dann muss man sich noch mehr anstrengen.“

Und das hat sich bisher auch gelohnt. Denn die Konkurrenz schläft nicht. Durch „Die Höhle der Löwen“ wurde bereits das Start-up „Spooning“ mit Cookieteig bekannt. Die Cookie Bros sind allerdings die ersten, die es in den Supermarkt geschafft haben.

„Außerdem schmeckt unser Produkt am besten. Das würde ja jetzt jeder von seinem Produkt behaupten, aber wir haben das unzählige Leute in Blindverkostung probieren lassen und es hat wirklich keiner gesagt, dass die anderen Produkte besser geschmeckt haben. Wir haben uns sogar neulich mit den Produzenten von einem Konkurrenzprodukt getroffen und sie unser Produkt probieren lassen. Da mussten sie zugeben, dass unser Produkt ihnen besser geschmeckt hat“, meint Max stolz.

Keine vegane Variante von „Cookie Bros“

Der Keksteig ist vegetarisch, allerdings nicht vegan. „Wir wollen ja diese Kindheitserinnerung wieder hervorrufen. Und vor 40 Jahren gab es keine vegane Butter“, erklärt Max ganz simpel und auch Mark stimmt ihm zu: „Natürlich könnten wir eine Lowcarb, glutenfreie oder vegane Variante machen – ganz easy. Aber wir sagen: Das muss ja auch geil schmecken.“

Den „Teig to go“, wie es die Jungs so schön nennen, gibt es in den Geschmacksrichtungen „Classic“, „Peanut Butter“ und „Chocolate Chip“ für 2,99 Euro bei Edeka Südwest, Rewe West, Edeka und Rewe Nord, sowie bald auch bei Metro und Real deutschlandweit. 

Es sollen schon bald die Sorten „Salted Caramel“ und „Bubble Gum“ folgen.

Wenn man den rohen Cookieteig nicht mehr essen möchte, kann man natürlich auch Kekse draus machen. Mark verrät: „Die sind von der Konsistenz dann wie die Cookies von Subway – die krümeln also nicht.“

„Cookie Bros“ haben Ass im Ärmel

Dass der Cookieteig zum Löffeln nur ein Trend sein könnte, fürchten die Jungs nicht: „Das Ding ist, dass ja jeder schon mal Keksteig gegessen hat und den auch mag. Nur der Trend ist erst jetzt aufgekommen. Meine Oma ist 93 und mag Keksteig. Den hat sie früher schon als Kind gegessen. Das wird diese Trendphase sowas von überstehen“, ist Max überzeugt.

Sollte es doch mal dazu kommen, haben die Jungs aber natürlich noch ein Ass im Ärmel. Sie verkaufen seit kurzem auch Mochis – kleine japanische Reiskuchen mit Füllung. 

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Das zweite Standbein von den „Cookie Bros“ sind Mochis.

„Wir haben festgestellt, dass es noch nicht so viele verrückte Ideen auf dem Markt gibt. Die großen Firmen brauchen immer unheimlich lange. Wenn das Produkt bei denen auf den Markt kommt, sind 2-3 Jahre rum. Da sind wir natürlich im Vorteil, weil wir schneller sind als Start-Up. Wir agieren da sozusagen als Foodporn im Einzelhandel“, sagt Mark. 

Vermutlich werden wir noch viel von den Kölner Jungs hören und vor allem schmecken ...

Wie die Jungs den Teig zubereiten und wie er uns geschmeckt hat, sehen Sie oben im Video.