Die Kaffeepreise sind zuletzt stark gestiegen. Das macht die Packungen in den Geschäften für Ladendiebe immer attraktiver. Wie die Händler damit umgehen.
Preise stark gestiegenSupermärkte sichern Produkt – auch in Köln

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Kaffee-Produkte stehen in einem Supermarktregal (Symbolfoto).
Kaffee wird bei Ladendieben beliebter, weshalb Geschäfte manche Produkte wegschließen oder sichern.
Handelsexperte Frank Horst des Kölner Forschungsinstituts EHI sagte der Deutschen Presse-Agentur, Kaffee gehöre seit Langem zu den meist gestohlenen Waren. „In den letzten Jahren hat das stark zugenommen. Es ist nicht selten, dass ein ganzes Regal leer geräumt wird.“
In den Geschäften gebe es wenig Personal, weshalb Diebstahl oft unbemerkt bleibe, sagte Horst. Kaffeepackungen würden deshalb zunehmend gesichert.
Rewe sagte auf das Thema angesprochen: „Nach unserer Einschätzung handelt es sich bundesweit um einige wenige Einzelfälle an Brennpunkt-Standorten, in denen Marktverantwortliche individuelle Lösungen zur Diebstahlprävention anwenden. Vom Verschließen einzelner hochwertiger Großpackungen über die Abgabe an den Bedienkassen bis hin zu reduzierter Verfügbarkeit im Regal“, erklärte ein Rewe-Sprecher auf EXPRESS.de-Nachfrage.
Es handele sich dabei um kein Massenphänomen. Denn Kaffee gehöre zu den Gütern des täglichen Bedarfs und das Sortiment fülle mehrere Regalmeter. Es sei weder für Kunden oder Kundinnen noch Mitarbeitende praktikabel, den Zugang zu der Produktgruppe zu erschweren.
Kaufland sichert Kaffee an bestimmten Standorten
Ein Sprecher von Kaufland: „Maßnahmen zur Diebstahlprävention erfolgen individuell für jeden Standort. Dabei greifen wir auf branchenübliche Maßnahmen zurück. Diese umfassen unter anderem den Einsatz von Detektiven. Bei vereinzelten Produkten, wie beispielsweise Bohnenkaffee, setzen wir bei einem geringen Teil unserer Standorte, so auch in Köln, auf Schutzmaßnahmen wie Klebesicherungen.“ Werden diese Sicherungen an der Kasse nicht deaktiviert, wird ein Signal ausgelöst.
Laut Kaufland würden Ladendiebstähle allerdings weniger als 0,1 Prozent der Kundenkontakte ausmachen.
Edeka teilte mit, aufgrund seiner Unternehmensstruktur könne das Unternehmen keine Aussage treffen. „Das Vorgehen liegt im Ermessen der selbstständigen Kaufleute vor Ort.“ Von Norma hieß es, Kaffee werde in keiner Filiale weggesperrt. Das sei auch nicht in Zukunft geplant. Aldi und Lidl wollten sich nicht äußern. (mt/dpa)