Premiere mit 73Die jecke Story um die erste Sitzung im Leben von Kölner Fööss-Legende

Bömmel Lückerath und seine Frau Dorothee feiern bei einer Sitzung.

Fööss-Legende Bömmel Lückerath und Ehefrau Dorothee waren am Wochenende das erste Mal zusammen bei einer Karnevalssitzung. Hier feiern sie bei der Hörfunksitzung am Samstag (14. Januar) im Gürzenich.

Bömmel Lückerath hat den Kölner Karneval über Jahrzehnte als Künstler von der Bühne aus erlebt. Jetzt, im Ruhestand, verfolgte der Ex-Musiker der Bläck Fööss das erste Mal eine Sitzung im Publikum.

von Daniela Decker (dd)

Seit dem Abschied von Fööss-Legende Bömmel Lückerath sind gerade einmal 14 Tage vergangen. Und schon wagt sich der Musiker im Ruhestand in ganz neue Abenteuer.

Er besuchte zusammen mit seiner Ehefrau Dorothee gleich zwei Karnevalssitzungen, und zwar zum ersten Mal in seinem Leben: „Ich habe 52 Jahre auf der Bühne gestanden, da war nie Zeit, mit meiner Frau eine Karnevalssitzung zu besuchen, geschweige denn jeck zu feiern. Ich habe mich ja schon gefreut, sie in irgendeinem Saal, wo sie Gast war, in den Arm nehmen zu können. Ansonsten habe ich die Fööss bis Aschermittwoch als meine Familie gesehen“, erinnert sich Bömmel im Gespräch mit EXPRESS.de.

Karneval in Köln: Bömmel Lückerath nach Ruhestand das erste Mal privat auf Sitzung unterwegs

Seine Fööss vermisst er schon, aber „im fortgeschrittenem Alter in sechs Wochen 170 Auftritte zu absolvieren, darf man nicht unterschätzen. In jungen Jahren habe ich den Stress einfach mal so weggesteckt, aber das funktioniert mit über 70 nicht mehr so einfach“, gesteht Bömmel ehrlich.

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Die Zeit mit seiner Frau zu genießen und einfach selbst über seine Zeit zu bestimmen, darauf hat Bömmel lange gewartet.

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Am Wochenende erlebte das Ehepaar dann die geballte Ladung an jeckem Frohsinn. Am Freitagabend (13. Januar 2023) ging es für die zwei zur Nostalgiesitzung der Großen Kölner und der Grossen von 1823 in die Flora.

Und man hörte nur „Schatz, wo ist denn die Garderobe? Geht es hier zum Saal? Sind wir am richtigen Tisch? Ohne Dorothee wäre ich aufgeschmissen gewesen“, lacht Bömmel und gesteht: „Ich habe wahrscheinlich jeden Anfängerfehler gemacht, den man überhaupt machen kann.“

Emotional wurde es dann, als seine Fööss auf die Bühne kamen. „Ist schon ein merkwürdiges Gefühl, im Publikum zu sitzen und nicht mit den Jungs auf der Bühne zu stehen.“ Umso schöner dann die spontane Einladung von Mirko Bäumer und Pit Huperten, doch für sein Lieblingslied „He deit et wih un do deit et wih“ auf die Bühne zu kommen. „Da musste ich doch mal kurz schlucken.“

Am Samstag (14. Januar) ging es dann auf Einladung des Festkomitees zur Hörfunksitzung in den Gürzenich. „Wenn mich meine Frau nicht in den Arm genommen hätte, ich wäre direkt in den Backstagebereich abgebogen. Ich kenne jede Künstlergarderobe und jede Bühne, den Rest muss ich jetzt erst mal kennenlernen und in Sachen Sitzungs-Kondition muss ich auch noch an mir arbeiten. Da bekommt der Song ‚He dät et wieh un do deit et wieh‘ gleich eine ganz andere Bedeutung“, scherzt Bömmel.

Sein Fazit nach dem jecken Wochenende: „Ich bin es absolut nicht gewohnt, eine komplette Sitzung mitzuerleben, aber Dorothee und ich haben uns wacker geschlagen und bis zum Schluss geschafft. Aber eins ist mir jetzt klar: Was die Jecken während einer sechsstündigen Sitzung leisten müssen, ist wie Fitnessstudio. Daher mein größter Respekt ans Publikum, das diesen Feiermarathon durchhält.“