Turnier in RomTennis-Star beschimpft Linienrichter als „sehr alt“ – „Er sieht aus wie Boris Becker“

Weronika Kudermetowa diskutiert beim WTA-Turnier in Rom mit dem Schiedsrichter. Im Hintergrund ist der Linienrichter zu sehen.

Weronika Kudermetowa diskutiert beim WTA-Turnier in Rom am 16. Mai 2023 mit dem Schiedsrichter. Im Hintergrund ist der Linienrichter für sie „zu alte“ zu sehen.

Beim WTA-Turnier in Rom zweifelt die Russin Weronika Kudermetowa an einer Entscheidung des Linienrichters. Der Grund: dessen Alter!

von Antje Rehse  (are)

Kälte, Regen, ständige Verzögerungen: Das Turnier in Rom verlangt den Tennis-Profis viel Geduld ab. Die Russin Weronika Kudermetowa (26) war am Dienstagabend (16. Mai 2023) ebenfalls bei nasskalten Bedingungen im Viertelfinale gefordert.

Rund zwei Stunden waren in ihrem Match gegen die Chinesin Qinwen Zheng (20) gespielt. Zu diesem Zeitpunkt lag Kudermetowa mit 3:6, 6:3 und 3:0 in Führung.

Kudermetowa zweifelt an Linienrichter: „Er ist sehr alt“

Dann die große Diskussion: Beim ersten Ballwechsel des vierten Spiels war Kudermetowa der Meinung, ein Ball ihrer Gegnerin sei im Aus gewesen. Der australische Schiedsrichter Tom Sweeney stieg von seinem Stuhl, um sich den Abdruck anzuschauen. Problem: Er war nicht sicher, welcher der richtige war. Also bat er den Linienrichter zu Hilfe.

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Der Linienrichter war überzeugt, dass der Ball die Seitenlinie noch berührt hatte. Der Stuhlschiedsrichter folgte der Entscheidung – sehr zum Missfallen von Kudermetowa. Die Russin war außer sich, diskutierte lange mit dem Schiedsrichter.

„Ich brauchte seine Hilfe. Er hat mir gesagt, der Ball sei auf der Linie gelandet“, erklärte der Schiedsrichter. Kudermetowas Konter: „Aber er ist sehr alt!“

Gar nicht nett! Der Linienrichter verfolgte die Diskussion, ohne eine Miene zu ziehen. Das Mitgefühl der Zuschauerinnen und Zuschauer war ihm aber sicher. „Der arme Kerl“, „Respektlos“ oder „Das ist so gemein und falsch“, so einige Reaktionen auf Twitter. Andere fanden die Situation dagegen amüsant.

Einigen Fans fiel aber ein besonderes Detail auf: eine gewisse Ähnlichkeit des Linienrichters mit einer deutschen Tennis-Legende! „Mein erster Gedanke: Wow, dieser Linienrichter sieht aus wie Boris Becker“, twitterte ein Fan. „Ich musste zweimal hinsehen“, pflichtete eine Userin bei.

Ein Video der Szene sehen Sie hier:

In Rom werden – wie bei den meisten Sandplatz-Turnieren – noch Linienrichter und -richterinnen statt einer technischen Lösung eingesetzt. Auf Hartplatz und Rasen hat sich mittlerweile das Electronic Line Calling durchgesetzt. Ab 2025 möchte die ATP-Tour bei allen ihren Turnieren komplett auf Technologie setzen. Eine entsprechende Entscheidung der WTA steht noch aus.

Auf Sandplätzen wurde bislang – bis auf wenige Ausnahmen – auf die Technik verzichtet, laut ATP liefen noch „abschließende Tests“. Da die rote Asche kein komplett fester Belag ist, gilt die Technologie hier als weniger verlässlich.

Kudermetowa ließ sich von der Diskussion mit dem Schiedsrichter indes nicht lange beirren. Sie gewann das Match mit 3:6, 6:3, 6:4 und trifft im Halbfinale auf die Ukrainerin Anhelina Kalinina (26).