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Schumi-JubiläumWilli Weber: „Wir werden Michael wiedersehen“

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Das Schumi-Kinn! Weltmeister Michael Schumacher jubelt mit Benetton-Teamchef Flavio Briatore in Adelaide.

von Oliver Reuter (reu)

Köln – Es ist ein Meilenstein in der deutschen Sport-Geschichte: Am 13. November 1994 wurde Michael Schumacher (50) zum ersten Mal Formel-1-Weltmeister.

Nach einer Saison voll souveräner Siege und unglaublicher Skandale kollidierte der Kerpener im Herzschlag-Finale in Adelaide mit seinem englischen Rivalen Damon Hill (59). Schumis Benetton war nicht mehr fahrbereit, er dachte, es sei aus. Doch als später auch Hills Williams ausfiel, war Schumi Weltmeister. Seine  Freundin Corinna (50) rief ihm zu: „Michael, du bist es!“

Hier lesen: Erstes Interview: Corinna Schumacher bricht ihr Schweigen.

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Zum Jubiläum erinnern sich Schumis Weggefährten an die legendäre 1994er-Saison. Einige kommen auch am RTL-Themenabend (Mittwoch, ab 20.15 Uhr) zu Wort.

Hier lesen: Mick Schumachers emotionale Dankesrede

Am nächsten dran war natürlich Schumi-Manager Willi Weber (72). Das Interview:

Wie präsent sind die Erlebnisse des ersten Titelgewinns?

Weber: Die ganze Saison war verrückt, aber besonders die Szenen von Adelaide bleiben für immer im Gedächtnis. Zum 25. Jahrestag kommt natürlich alles wieder hoch. Und jetzt doppelt und dreifach, nachdem was mit Michael passiert ist.

Lesen Sie hier: Formel1-Debüt 2020? Das sagt Mick Schumacher

Der erste Titel war auch der wichtigste für uns, zumal er es als erster Deutscher werden konnte. Er war in den Anfangsjahren unserer Karriere so weit weg und plötzlich greifbar. Nach dieser verrückten Saison mit der Schwarzen Flagge in Silverstone und Disqualifikation in Spa hatte er einen Punkt Vorsprung vor Hill, das war ein unmenschlicher Druck.

War die Stimmung damals so aufgeheizt wegen des Psychokriegs mit Damon Hill?

Ja, für die englische Presse war Michael nach den vielen undurchschaubaren Strafen der Buhmann. Erst recht, nachdem er gesagt hatte, er hätte keinen Respekt vor Hill. Aber das hat er ja nachher zurückgenommen, sie wurden gute Freunde.

Wie erlebten Sie die entscheidende Kollision in Runde 35?

Ich stand mit Corinna und Teamchef Flavio Briatore in der Benetton-Box. Für uns war klar: Das Ding ist abgehakt, Hill ist Weltmeister. Doch plötzlich wurde auch er langsamer und musste in die Box. Als die Williams-Mechaniker hektisch versuchten, sein Auto wieder flottzumachen, war ich so nervös wie nie zuvor. Und als er aufgeben musste, fiel aller Druck ab. Da flossen Tränen. Später bei der Siegerehrung habe ich geheult wie ein Schlosshund.

Und danach ging die Post ab?

Ja, es wurde wild gefeiert. Mit Schampus und Foster-Bier. Michael hat wie ein Irrer rumgespritzt, mein Hemd und die Hose waren komplett nass. Aber bei so einem Anlass stehe ich gerne zur Verfügung.

Heute werden Sie von der Familie nicht mehr über Michaels Zustand informiert. Aber Jean Todt berichtete, dass er mit ihm Rennen schaue. Glauben Sie, dass wir ihn wiedersehen?

Ich weiß, dass es Michael schwer erwischt hat, aber leider nicht, was für Fortschritte er in der Reha macht. Ich würde gerne wissen, wie es ihm geht und ihm noch mal die Hand geben oder übers Gesicht streicheln. Aber das wird von Corinna leider abgelehnt. Sie fürchtet wahrscheinlich, dass ich sofort erkenne, was los ist und die Wahrheit öffentlich mache. Dennoch glaube ich fest an Michaels Genesung, weil ich weiß, dass er eine Kämpfernatur ist. Wenn es eine Chance gibt, wird er sie nutzen. Das kann nicht das Ende sein. Ich bete für ihn und bin überzeugt, dass wir ihn wiedersehen.

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