Schumacher vor Ferrari-AusFormel-1-Kumpel prescht vor: „Lasst uns Mick holen!“

Mick Schumacher läuft in Spa über die Strecke

Mick Schumacher, hier am Freitag (26. August 2022) in Spa, hat nach wie vor keinen Vertrag für die kommende Formel-1-Saison.

Die Zukunft von Mick Schumacher in der Formel 1 ist weiter ungeklärt. Nun fordert sein Kumpel Esteban Ocon eine Verpflichtung des Haas-Piloten. Und es gibt weitere Fürsprecher.

von Anton Kostudis (kos)Oliver Reuter (reu)

Mick Schumacher (23) erlebt in der Formel 1 bislang eine Saison mit Licht und Schatten. Nach drei Crash-bedingten Ausfällen in Jeddah, Miami und Monaco schien der Knoten in Silverstone und Spielberg geplatzt: Zwölf Punkte holte der Haas-Pilot aus beiden Rennen. Zuletzt allerdings drehte Mick in Belgien, Ungarn und Frankreich wieder drei Nullrunden, kam jeweils abgeschlagen ins Ziel.

Am Montag (30. August 2022) dann ein Paukenschlag aus Italien: Mick Schumacher (23) verlässt die Ferrari Driver Academy zum Ende des Jahres, sein Vertrag wird nicht verlängert.

Damit scheint auch sein Ende beim Kundenteam Haas besiegelt zu sein. Dort wird neben Kevin Magnussen (29) der aktuelle Ersatzfahrer Antonio Giovinazzi (28) gehandelt. Raus bei Ferrari, wo Mick in die Fußstapfen seines Vaters Michael (53) treten wollte, dafür rein bei Alpine?

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Der Sohn von Rennsport-Legende Michael Schumacher (53) hat einige Fürsprecher im Fahrerlager. Einer fordert nun klipp und klar: „Lasst uns Mick holen!“

Esteban Ocon fordert: Holt Mick Schumacher zu Alpine

So würde Esteban Ocon (25) gern an der Seite von Mick Schumacher bei Alpine fahren. Das machte der Franzose nun mehr als deutlich. „Ich habe der Team-Leitung gesagt, dass ich am liebsten mit Mick Schumacher fahren würde. Wir sind befreundet, ich halte eine Menge von ihm“, sagte Ocon, der sein Alpine-Cockpit für die kommende Saison sicher hat.

Allerdings ist der Platz neben ihm vakant: Altmeister Fernando Alonso (41) wechselt zur neuen Saison zum britischen Rennstall Aston Martin. Für Ocon ist der Fall daher klar: „Also habe ich meinen Leuten gesagt: Lasst uns Mick holen.“

Der Haken an der Sache: Eigentlich hatte Alpine bereits Oscar Pstri (21) für die Alsonso-Nachfolge auserkoren. Doch das australische Talent scheint es sich mittlerweile anders überlegt zu haben, will nun zu McLaren, wo Daniel Ricciardo (33) keinen Vertrag für die kommende Saison erhalten wird. Der Fall beschäftigt nun die Schiedsstelle für Vertragsdispute im Motorsport.

Sebastian Vettel hofft auf Formel-1-Verbleib von Mick Schumacher

Womöglich öffnet sich also die Tür für Schumacher bei Alpine. Unterdessen wirbt auch Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel (35) in seiner Abschiedssaison kräftig für seinen Zögling und Freund Mick. Vettel hofft vor allem, dass Mick Schumacher bald in einem konkurrenzfähigeren Auto als dem Haas sitzt.

„Im Auto wirst du nicht mehr Fünfter oder Sechster, deshalb ist es schwer, groß aufzufallen. Er macht im Hintergrund seine Sache aber gut und ich wünsche ihm, dass er drin bleibt und ein gutes Auto bekommt“, sagte Vettel.

Haas-Teamchef Günther Steiner (57) will weiter abwarten. „Wir haben keinen Druck, einen Beschluss zu fällen. Es läuft ja niemand weg.“ Für eine Vertragsverlängerung fordert er konstantere Leistungen von Mick – und will für eine Beurteilung auf jeden Fall noch das Rennen in Monza (11. September) abwarten. Er entscheide „auch vom Gefühl. Gehen wir das Risiko ein, mit einem neuen Fahrer wie Daniel Ricciardo, der bei McLaren aber eine schwierige Zeit hinter sich hat? Oder bleiben wir bei einer bekannten Größe? Das ist für uns Mick, er ist das geringste Risiko. Wenn Du beim Risiko gewinnst, stehst Du als Held da. Sonst bist du der Volltrottel.“

Die Formel 1 gastiert am kommenden Wochenende in den Niederlanden. Das Rennen auf dem Dünen-Kurs in Zandvoort steigt am Sonntag (15 Uhr/Sky).