Formel 1Wie einst Papa Michael: Vettel-Rücktritt beschert Mick Schumacher eine bittere Premiere

Mick Schumacher (l.) und Sebastian Vettel winken beim Renn-Wochenende der Formel 1 in Österreich den Fans

Mick Schumacher (l.) und Sebastian Vettel, hier am 10. Juli 2022 beim Renn-Wochenende der Formel 1 in Österreich.

Undankbare Premiere für Mick Schumacher: Durch den Rücktritt von Sebastian Vettel fährt er im kommenden Jahr in der Formel 1 als einziger Deutscher – das hatte es zuvor 30 Jahre lang nicht gegeben.

von Oliver Reuter (reu)

Nach dem Rücktritt von Sebastian Vettel (35) wird Mick Schumacher (23) in der Saison 2023 der einzige deutsche Fahrer sein. Und das erstmals seit 30 Jahren!

Es war in der Formel-1-Saison 1993, als sein Vater Michael Schumacher (53) der einzige Deutsche war, bevor 1994 Heinz-Harald Frentzen (55) debütierte und Schumi mit seinem ersten WM-Titel einen Formel-1-Boom in Deutschland auslöste, durch den es immer mehr Fahrer in die Königsklasse schafften.

Formel 1 vor gut zehn Jahren noch mit sieben Deutschen

Die Formel deutsch war auf dem Höhepunkt, als in der Saison 2011 mit Sebastian Vettel (Red Bull), Michael Schumacher (Mercedes), Nico Rosberg (Mercedes), Nick Heidfeld (Sauber), Timo Glock (Virgin), Nico Hülkenberg (Williams) und Adrian Sutil (Force India) die „glorreichen Sieben“ am Start waren.

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Nun ist Mick der „letzte Mohikaner“ in der Formel 1. „Ich nehme es als Herausforderung und freue mich darauf“, sagt er mit Blick auf die Premiere als einziger deutscher Vertreter und hofft: „Vielleicht gibt es das eine oder andere Kind, das künftig mich als Vorbild nimmt.“ Denn Besserung ist nicht in Sicht.

Als letzte potenzielle Formel-1-Kandidaten scheiterten im Vorjahr David Beckmann (22, Hagen) in der Formel 2 und sein Cousin David Schumacher (20) in der Formel 3 an den hohen Budgetforderungen der Teams. Mick weiß das: „Ich wünschte, da wären mehr Deutsche, die von unten hochkommen. Ich habe versucht, in den letzten zwei Jahren zu pushen.“

Formel 1: Keine Verstärkung für Mick Schumacher in Sicht

Bisher vergebens. Und auch die deutschen Rennen verschwanden aus der Formel 1. Sowohl der Hockenheimring als auch der Nürburgring gehören schon seit Jahren nicht mehr zum festen Rennkalender.

„Ich würde es lieben, in Deutschland ein Rennen zu fahren“, sagte Mick Schumacher. Es gilt aber als sicher, dass die Auto-Nation auch 2023 und nach aktuellem Stand darüber hinaus zunächst keinen Großen Preis mehr bekommen wird.

Vor allem, weil sich die bis zu 20 Millionen Euro Antrittsgebühr nicht refinanzieren lassen. An der fehlenden Millionen-Unterstützung durch deutsche Sponsoren könnten wohl nur Siege von Mick Schumacher etwas ändern.