Norris verspielt Formel-1-Sieg in Russland100. Sieg für Hamilton, grandiose Aufholjagd von Verstappen<br>

Mercedes-Pilot Lewis Hamilton

Weltmeister Lewis Hamilton beim Großen Preis von Russland in Sotschi am 25. September 2021

Formel 1 in Russland: Es war ein turbulentes Rennen in Sotschi. Lewis Hamilton holt sich mit seinem 100. Sieg WM-Spitze zurück. Max Verstappen legte eine tolle Aufholjagd hin.

von Oliver Reuter  (reu)

Sotschi. Russisch Roulette in Sotschi. In einem verrückten Rennen im Olympia-Park schossen sich die Favoriten zunächst selbst ins Knie. Doch nach einem Fehlstart raste Lewis Hamilton (36) vom 6. Rang doch noch zu seinem fünften Russland-Sieg und 100. Grand-Prix-Sieg.

Damit setzte der Weltmeister die unglaubliche Mercedes-Siegesserie seit der Sotschi-Premiere 2014 fort und übernahm auch wieder die WM-Spitze von Max Verstappen (23), der nach seiner Strafversetzung vom letzten Startplatz vor auf zwei preschte. Glücklicher Dritter wurde Ferrari-Spanier Carlos Sainz (26).

Formel 1 in Sotschi: Lando Norris verzockt den Sieg

Doch es war ein hartes Stück Arbeit für Hamilton. Erst der Regen vier Runden vor Schluss stoppte die Siegfahrt von McLaren-Jungstar Lando Norris (21). Nach der ersten Pole-Position seiner Karriere blieb der junge Brite stur auf Slicks. Der Jungstar wollte unbedingt seinen ersten Formel-1-Sieg retten. Dagegen holte Mercedes Hamilton rein und setzte ihn auf Intermediates, obwohl der Brite meckerte: „Es hört auf zu regnen.“ Doch es war die richtige Entscheidung. Norris wechselte erst zwei Runden vor Schluss und wurde bis auf Rang acht gespült.

Alles zum Thema Mick Schumacher

Sebastian Vettel (34) verpasste wieder einmal eine gute Gelegenheit, seinen ramponierten Ruf aufzupolieren. Weil er im Qualifying nicht schnell genug war und noch von Yuki Tsunoda (21) aufgehalten wurde („Es war doof“), wurde er von George Russell (23) aus den Top Ten gekegelt und am Ende trotz guter Verteidigungsmanöver gegen Charles Leclerc (23) nur 12.

Mick Schumacher muss aufgeben

Mick Schumacher (22) konnte seinen guten 14. Startplatz dank der vier Strafversetzungen am Start nicht halten, wurde eingeklemmt und dann auch noch von Tsunoda auf den letzten Platz verwiesen.

Sein Haas-Intimfeind Nikita Mazepin (22) preschte dagegen vor auf 13, wurde aber auch durchgereicht und in der 32. Runde von Mick überholt. Doch nur eine Runde später musste er das Auto mit einem Hydraulikleck abstellen.

„Was genau kaputt gegangen ist, weiß ich noch nicht , scheint motor-intern zu sein“, sagte Mick, der trotz seines mäßigen Starts („Ich war leider im Sandwich“) zufrieden war: „Zu dem Zeitpunkt waren wir von der Pace gut dabei. Der einzige, der schneller war, war Lewis. Damit bin ich happy, das ist ein Lichtlein am Ende des Tunnels“