Formel 1Die Schumachers sind zurück, aber eins darf man jetzt nicht erwarten

Mick Schumacher

Mick Schumacher, hier am 29. September 2020 in Maranello, hat für seinen Aufstieg in die Formel 1 hart gekämpft.

von Oliver Reuter (reu)

Köln – Mick Schumachers großer Traum von der Formel 1 geht in Erfüllung. Der 21-jährige Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher erhält in der neuen Saison ein Stammcockpit bei Haas, das gab der US-Rennstall am Mittwochmorgen bekannt. Doch wie kann man die Rückkehr der Schumis in die Königsklasse einordnen, was kann man von Mick erwarten und was nicht? Ein Kommentar.

Mick ist die Hoffnung auf eine zweite Schumi-Ära. Wie der Vater, so der Sohn. Ja, die Berufung von Mick Schumacher (21) zum Formel-1-Fahrer ist natürlich in Anbetracht der unglaublichen Erfolge seines Vaters Michael (51) eine schöne Familiengeschichte. Und natürlich trägt Mick die Hoffnung von Millionen Fans auf eine neue Schumi-Ära auf seinen Schultern. Aber nicht allein der Name hat dem Sohn die Eintrittskarte zur Königsklasse beschert, sondern vor allem seine Leistung.

Formel 1: Mick Schumacher musste für Erfolge kämpfen

Mit etwas Verzögerung im Vergleich zu seinem Vater, Sebastian Vettel (33) oder Max Verstappen (23) in den professionellen Kart-Sport gestartet, musste sich Mick seine Erfolge in den Formel-Nachwuchsklassen hart erarbeiten und sich gegen teils talentiertere und ebenso protegierte Fahrer durchsetzen.

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Mit seiner steilen Lernkurve wurde er Formel-3-Europameister und hat am Wochenende beste Chancen, Formel-2-Weltmeister zu werden.

Damit hätte er sich seinen Platz im Formel-1-Auto endgültig verdient. Beim Ferrari-Kundenteam Haas erwartet Mick aber kein Siegerauto, wie es Lewis Hamilton (35) bei McLaren-Mercedes vorfand, sondern harte Aufbauarbeit.

Mick Schumacher braucht Zeit in der Formel 1

Aufgrund des auch 2021 unterlegenen Ferrari-Antriebs wird er sich im hinteren Feld in engen Zweikämpfen behaupten und sich als Fahrer und gleichzeitig das Auto kontinuierlich verbessern müssen.

Während sein Vater im Benetton direkt den großen Ayrton Senna (†30) im Williams ärgern konnte, muss Mick versuchen, einzelne Glanzlichter zu setzen und sich für größere Aufgaben im Ferrari zu qualifizieren.

Und auch dann wäre die Frage, was für ein Auto auf Mick wartet – eine rote Göttin oder eine Gurke?

In der Hinsicht hat er ja in Vettel einen erfahrenen Ratgeber. Doch bis dahin sollte die Öffentlichkeit Mick Zeit geben, an und in der Formel 1 zu wachsen und keine Siege von ihm erwarten.

Dass er sich diesen Kindheitstraum überhaupt erfüllen konnte, sollte ihn und seine Eltern stolz machen.