Beliebte Doku kommt zurückNetflix zeigt Formel-1-Trailer und kassiert Shitstorm

Formel1_Australien2019

Seit 2018 wird die Formel 1 (hier ein Foto vom Australien-GP 2019) von Netflix begleitet. Doch der neue Trailer für „Drive to survive” stößt auf Kritik.

von Thomas Werner (tw)

Köln – Das Formel-1-Fieber greift langsam wieder um sich: Am 28. März startet mit dem Grand Prix von Bahrain in Sakhir die neue Saison in der Königsklasse des Motorsports. Doch für echte Fans von Lewis Hamilton (36), Sebastian Vettel (33) und Co. steht das erste große Highlight des Jahres 2021 schon vorher an. Ab dem 19. März ist die dritte Staffel von „Drive to survive” auf Netflix verfügbar. Doch mit der Veröffentlichung des Trailers am Freitag (5. März) hat sich Netflix den ersten Shitstorm eingehandelt.

  • Drive to survive: Netflix zeigt Trailer von Formel-1-Doku
  • Plattform handelt sich auf Social Media einen Shitstorm ein
  • Horror-Crash von Romain Grosjean steht im Mittelpunkt

Drive to survive: Formel-1-Doku auf Netflix vor neuer Staffel

Seit der Saison 2018 begleitet Netflix den Formel-1-Zirkus, die ersten beiden Staffeln (jeweils über eine Saison) waren extrem erfolgreich. Der nächste Teil der Doku (diesmal über die Saison 2020) wird mit Spannung erwartet, „Drive to survive” gehört in Sachen Sport-Dokus zu den Aushängeschildern des Streaming-Dienstes.

Doch an dem 110 Sekunden langen offiziellen Trailer, der am Freitag veröffentlicht wurde, haben Fans etwas auszusetzen.

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Formel 1: Doku „Drive to survive” geht am 19. März weiter

Konkret geht es um eine Szene nach gut 20 Sekunden des Videos: Günther Steiner (55), Teamchef von Haas, ist im Interview zu sehen und sagt in seinem unverwechselbar steifen Englisch: „The goal for the season is to survive.” Zu deutsch also: Das Ziel für die Saison heißt Überleben.

Was er meint: Aufgrund der Corona-Pandemie sind einige Teams finanziell angeschlagen, gerade bei schwachen Teams wie eben Haas könnte eine weitere schlechte Saison sogar zum Aus in der Formel 1 führen, wenn beispielsweise Sponsoren oder private Geldgeber abspringen.

Kritik an Netflix-Trailer zu Formel-1-Doku „Drive to survive”

Doch Netflix nimmt es mit „Überleben” wörtlich – zu wörtlich für viele Beobachter. Denn mit dem nächsten Schnitt ist der Horror-Crash von Haas-Pilot Romain Grosjean (34) zu sehen. Der Franzose hatte im November 2020 einen Unfall überlebt, als er mit etwa 220 km/h in eine Mauer krachte. Sein Auto fing Feuer, Grosjean konnte sich glücklicherweise retten.

Aber darf man das sprichwörtliche „Überleben” eines Rennstalls so eng mit einem Menschenleben verknüpfen, das im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Spiel stand?

Unfall von Formel-1-Fahrer Romain Grosjean im Zentrum der Kritik

Auf Social Media denken viele Zuschauer: nein! Und üben Kritik: „Wirklich Netflix? Wirklich?”, schreibt ein User auf YouTube im Bezug auf die Szene. Viele andere stimmen mit ein. Andere Stimmen dagegen sahen es mit der Verbindung der beiden Themen gar nicht so eng. „Er hat doch überlebt, oder? Nur darum geht es”, lautet eine andere Wortmeldung.

Immerhin: Darüber, dass die neue Staffel durch die turbulente Saison 2020 sehr spannend sein dürfte, herrschte im Netz Einigkeit.

Grosjean_Unfall1

Unfall überlebt: Romain Grosjean (nicht zu sehen) konnte sich beim Rennen in Bahrain aus den brennenden Überresten seines Haas-Boliden befreien.

Die Doku wird derweil der letzte Anlass sein, das Haas-Team noch einmal in seiner alten Besetzung zu sehen. Statt der Fahrer Kevin Magnussen (28) und Romain Grosjean, die in den ersten beiden Staffeln eine große Rolle spielen, geht der Rennstall, der zuletzt wegen einer Russland-Flagge im neuen Design in die Schlagzeilen geriet, ab 2021 mit Mick Schumacher (21) und Nikita Mazepin (22) an den Start.