Fernando Carro dürfte sich am Mittwoch in den Aufsichtsrat der DFL wählen lassen. Philipp Türoff vom 1. FC Köln zog sich zurück.
FC-Boss ausgestochenWichtiger Bundesliga-Posten für Carro

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Fernando Carro winkt der Aufsichtsrats-Posten bei der DFL.
Aktualisiert03.09.2025, 13:06
Auf dem Bundesliga-Rasen herrscht während der Länderspielpause Stillstand, hinter den Kulissen haben die Verantwortlichen der DFL aktuell aber gleich mehrere Bälle in der Luft.
Auf der Generalversammlung der Deutschen Fußball-Liga in Berlin standen am Mittwoch (3. September 2025) einige wichtige Wahlen und Entscheidungen an, es ging in verschiedenen Gremien um eine Neubesetzung der Liga-Spitze. Eine Rolle spielte dabei auch Fernando Carro (61) von Bayer Leverkusen.
Fernando Carro wird Teil des DFL-Aufsichtsrats
Der CEO der Werkself hat sich in den Aufsichtsrat der DFL wählen lassen. Zuletzt hatten mehrere Gegenkandidaten, darunter auch Geschäftsführer Philipp Türoff (49) vom 1. FC Köln, dieses Vorhaben noch gefährdet.
Doch der Kölner Finanz-Boss zog sich nach einer Probe-Abstimmung am Dienstag ebenso wie Eric Huwer (Hamburger SV) und Michael Ströll (FC Augsburg) zurück. Türoff teilte EXPRESS.de mit, dass er seine Kandidatur „nach dem Votum der Bundesliga-Teilversammlung zurückgezogen“ habe.
Das Votum für Carro ist auch deshalb spannend, weil er von einem der Ausnahmeklubs im Rahmen der 50+1-Regel entsandt wird. Schon in mittelfristiger Zukunft wird der Umgang mit Bayer Leverkusen und dem VfL Wolfsburg nach einer Empfehlung des Bundeskartellamts zur Abschaffung von Ausnahmen eine der großen Herausforderungen.
Die Wahl von Carro galt daher vorab als richtungweisend im weiteren Umgang mit dem Streitthema. Durch die Entscheidung stehen die Zeichen auf Verhandlungen um einen Kompromiss – im anderen Fall hätten wohl eher juristische Auseinandersetzungen gedroht.
Aktuell wird viel im Hintergrund über eine künftige Lösung bei der 50+1-Regel diskutiert, eine Austragung des Streitthemas vor Gericht liegt nicht in der Luft. Dennoch herrscht durch die Äußerung des Bundeskartellamts Druck auf der Liga, zu einer Einigung zu finden.
Eintracht Frankfurts Vorstandssprecher Axel Hellmann erklärte im „Kicker“: „Es gibt nur dann eine gemeinschaftliche Lösung, wenn wir auch diejenigen einbinden, die wir für eine einvernehmliche Lösung brauchen. Auch deshalb hielte ich es für hilfreich, wenn Fernando Carro Mitglied der Gremien wäre.“
Carro gilt in vereinspolitischen Fragen im Vergleich zur Position anderer Klub-Vertreter als Hardliner. Er hatte sich in der Vergangenheit auch schon für den letztlich gescheiterten Investoren-Deal der Liga, die Abschaffung der 50+1-Regel und eine mögliche Abspaltung der Bundesliga von der ebenfalls durch die DFL verwalteten 2. Liga starkgemacht hatte.