Der VfB Stuttgart steht nicht nur sportlich mit dem Rücken zur Wand. Auch an der Klub-Führung regt sich viel Kritik vom eigenen Anhang. Den Prozess beim Trainerwechsel verteidigten die Bosse der Schwaben jetzt.
Fans übten scharfe KritikVfB-Bosse um Wehrle verteidigen sich nach Labbadia-Aus
Die VfB-Bosse gehen in die Gegenoffensive! Sportdirektor Fabian Wohlgemuth (44) und Vorstandschef Alexander Wehrle (48) haben den Entscheidungsprozess des abstiegsbedrohten Bundesligisten bei der Trennung von Trainer Bruno Labbadia (57) verteidigt.
„Wenn es zu lange dauert, dann ist es eine Hängepartie. Wenn es aber schnell geht, dann ist es ein abgekartetes Spiel“, mäkelte Wohlgemuth bei der Vorstellung von Labbadias Nachfolger Sebastian Hoeneß (40) am Dienstag (4. April 2023) über die öffentliche Wahrnehmung. „Wir haben mit allen Beteiligten Gespräche geführt und deswegen war es auch eine respektvolle Trennung.“
Darum wartete der VfB Stuttgart bis nach der Länderspielpause
In der Länderspiel-Pause habe man bewusst nicht reagiert, sagte Wohlgemuth: „Erst einmal sind wir der Meinung, dass wir mit einer inkonstanten Personalpolitik nicht weiterkommen und deswegen haben wir von Spiel zu Spiel die Lage neu bewertet und erörtert, dass wir uns gemeinsam die Chance geben. Wir haben auf eine Trendumkehr gehofft.“
Zwei Tage nach der 0:3-Niederlage beim 1. FC Union Berlin am Samstag entschieden sich die Verantwortlichen dann dazu, Labbadia freizustellen. „In erster Linie ist das eine Entscheidung von Fabian und meiner Person“, erklärte Wehrle. „Nach der Analyse haben wir uns relativ schnell mit Sebastian getroffen und intensiv unterhalten.“
In den sozialen Netzwerken hatte sich am Wochenende viel Kritik an der Arbeit von Wehrle geregt, der seit inzwischen einem Jahr in Stuttgart ist und in der laufenden Saison bereits den zweiten Trainerwechsel vollzogen hat. „Mit Labbadia ist auch Wehrle beim VfB gescheitert“, schrieb etwa ein Nutzer. Viele Kommentare gingen in eine ähnliche Richtung.Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:
Dem Schlusslicht droht mit aktuell nur 20 Punkten der Abstieg in die 2. Bundesliga. Sky-Experte Dietmar Hamann (49) wertete die Schwaben gegenüber EXPRESS.de zuletzt gemeinsam mit Schalke 04 als größten Abstiegs-Favoriten im Oberhaus.
Den genauen Prozess beim Abschied von Labbadia erläuterte Wehrle auf der Pressekonferenz noch einmal im Detail. Nach den Gesprächen mit Hoeneß sei der Präsidialausschuss, der aus drei Personen aus dem Aufsichtsrat besteht, in Kenntnis gesetzt worden.
„Gemäß des Zustimmungskatalogs ist dann eine Abstimmung notwendig. Wir hatten am Wochenende diese beiden Abstimmungen. Einmal zum Thema Bruno Labbadia und danach noch einmal zur Einstellung von Sebastian Hoeneß“, erklärte der langjährige Finanz-Boss des 1. FC Köln. (dpa/bc)