Sechs Monate nach FC-InteresseEx-Nationalspieler ergreift Deutschland-Flucht

Beim 1. FC Köln stand er Anfang des Jahres noch auf der Liste – nun aber der endgültige Cut. Ein langjähriger Bundesliga-Stürmer verabschiedet sich aus Deutschland.

von Daniel Thiel  (dth)

Raus aus der Bundesliga – und damit raus aus dem großen Scheinwerferlicht!

Die vergangenen beiden Jahre waren für Kevin Behrens ausgesprochen turbulent. Im September 2023 stand er nach der sensationellen Champions-League-Qualifikation mit Union Berlin plötzlich im Santiago Bernabeu gegen Real Madrid (0:1) auf dem Rasen. Im Oktober folgte dann sein Debüt für die deutsche Nationalmannschaft.

Kevin Behrens verabschiedet sich nach Skandal aus Deutschland

Nach dem sportlichen Absturz von Union und der Entlassung von Urs Fischer (59) folgte Behrens einem lukrativen Angebot des VfL Wolfsburg – und unterschied im Januar 2024 einen Vertrag über eineinhalb Jahre.

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Die Wolfsburg-Zeit wurde aber von einem Skandal überschattet. Behrens sollte im September 2024 unter anderem ein Trikot signieren, das als Symbol für Vielfalt und Toleranz dienen sollte. Bei der Sonderedition sind verschiedene Details in Regenbogenfarben gehalten.

Allerdings weigerte der Profi sich vehement – der Satz „So eine schwule Scheiße unterschreibe ich nicht“, mit dem er von der „Sport Bild“ zitiert wurde, ist seitdem unweigerlich mit Behrens verknüpft.

Den daraus erfolgten schlechten Ruf konnte er in den vergangenen Monaten auch nicht ablegen. Wenn Behrens gelegentlich noch für Wolfsburg zum Einsatz kam, gab es entweder Buhrufe oder zumindest ein Raunen im Stadion.

Sportlich kann Behrens zweifelsohne aber noch einen Mehrwert liefern. Wie EXPRESS.de im Januar berichtete, stand Behrens deswegen auch auf der Liste des 1. FC Köln, als die Verantwortlichen nach einem neuen Stürmer suchten – und letztlich Imad Rondic (26) verpflichteten.

Knapp zwei Wochen nach Vertragsende in Wolfsburg steht nun fest, für wen Behrens künftig aufläuft. Der 34-Jährige ist ab sofort Spieler des FC Lugano in der Schweiz, unterschreibt beim Erstligisten einen Zweijahresvertrag.

Die Entscheidung gleicht nach der (eigen verschuldet) harten Saison in der Bundesliga einer Flucht in eine Liga, in der der Name Kevin Behrens nicht automatisch mit dem Trikot-Eklat in Verbindung gebracht wird.

Als diverse Klubs in den vergangenen Monaten mit Behrens in Verbindung gebracht wurden, hagelte es schnell auf Social Media Kritik. Die war in der Regel aber auch in Richtung der Verantwortlichen gerichtet, die offenbar mit dem Gedanken einer Behrens-Verpflichtung gespielt hatten. Das hielt den Viertplatzierten der vergangenen Spielzeit in der Schweizer Super League aber nicht davon ab, Nägel mit Köpfen zu machen.