Genug von Rassismus und HassFußball-Ikone kündigt drastische Entscheidung an

Thierry Henry während eines MLS-Fußballspiels gegen New England Revolution

Thierry Henry, hier beim MLS-Spiel von Montreal Impact gegen New England Revolution im Februar 2020, zieht sich aus den sozialen Medien vorerst zurück.

Paris – Es ist ein deutliches Zeichen gegen Hass und Rassismus, das der ehemalige Fußball-Weltmeister Thierry Henry (43) jetzt setzt. Der 43-Jährige will sich ab Samstag (27. März) von seinen Social-Media-Kanälen auf unbegrenzte Zeit zurückziehen. 

  • Thierry Henry deaktiviert Social-Media-Accounts
  • Ehemaliger Fußball-Weltmeister will Rassismus in sozialen Netzwerken nicht länger akzeptieren
  • Thierry Henry hofft auf Veränderung im Netz

Der Grund: Rassistische Anfeindungen und Schikane im Netz, die den inzwischen als Trainer aktiven Franzosen zum Rückzug animieren.

Als Spieler war Henry, der allein bei Instagram 2,7 Millionen Abonnenten hat, für viele ein Vorbild. Jetzt will er seine Reichweite nutzen, um auf eines der gravierendsten Probleme im Internet aufmerksam zu machen.

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Thierry Henry zieht sich von Social-Media-Kanälen zurück

Über Twitter und Instagram teilte der Franzose seine Entscheidung mit und schrieb: „Das schiere Ausmaß von Rassismus, von Schikane und die daraus resultierende mentale Folter von Individuen sind zu giftig, um sie zu ignorieren.”

Thierry Henry gibt seinen Social-Media-Rücktritt auf Instagram bekannt

Thierry Henry veröffentlichte auf seinem Instagram-Kanal ein Statement zu seinem Social-Media-Abschied.

Es müsse bei Mitteilungen über diese Kanäle eine gewisse „Rechenschaftspflicht” geben, forderte Henry. Es sei heute einfach zu leicht, in den sozialen Medien „einen Account anzulegen, ihn ohne Konsequenzen für Schikane und Beschimpfungen zu nutzen – und dabei anonym zu bleiben”.

Toni Kroos und Timo Horn mit Videobotschaft gegen Cyberbullying

Auch Spieler aus Deutschland werden regelmäßig mit Hass und Anfeindungen konfrontiert.

In einem Video, das Ende Februar veröffentlicht wurde, teilten Fußball-Stars wie Toni Kroos (31) oder Timo Horn (27) eben solche Kommentare und wollten damit auf Cybermobbing aufmerksam machen.

Den Schritt, sich von Social-Media zu entfernen wagte jedoch keiner von ihnen. Stattdessen wollen sie weiter aktiv auf das Thema aufmerksam machen.

Thierry Henry hofft auf Änderungen in den sozialen Netzwerken

Am Samstagfrüh will Henry dagegen sein Vorhaben in die Tat umsetzen und sich aus den sozialen Netzwerken zurückziehen.

So lange, „bis die Leute an der Macht ihre Plattformen mit der gleichen Kraft und Verbissenheit regulieren, wie sie das derzeit nur tun, wenn gegen Urheberrecht verstoßen wird”, meinte der langjährige Star der Équipe Tricolore.

Thierry Henry erinnert bei Fußballspiel an George Floyd

Es ist nicht das erste Mal, dass Henry aus Überzeugung ein Zeichen gegen Rassismus setzt.

Im Juli 2020 kniete Henry bei dem Spiel gegen New England Revolution (0:1) während der ersten 8:46 Minuten des Spiels an der Seitenlinie und erinnerte damit an den Tod des verstorbenen George Floyd (†46). (dpa,sj)