Die 0:2-Niederlage der DFB-Elf hat nicht nur die deutschen Fans, sondern auch Bundestrainer Julian Nagelsmann sauer gemacht. Der setzte nach der Partie zur Wutrede an.
„Spielt keine Rolle!“Wutrede von Nagelsmann im TV
Aktualisiert05.09.2025, 07:57
DFB-Blamage in der Slowakei – und Julian Nagelsmann (38) setzte nach der Partie zur Wutrede an!
Es war nicht nur eine einfach 0:2-Niederlage der deutschen Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation gegen die Slowakei, es war ein lebloser und wohl selten dagewesener schwacher Auftritt der DFB-Elf.
Julian Nagelsmann: Slowakei war „meilenweit überlegen“
TV-Experte Bastian Schweinsteiger (41) war nach der Partie ebenso angefressen und enttäuscht wie die Fans – und Bundestrainer Nagelsmann. Der 38-Jährige setzte in der ARD nach dem Spiel zur Wutrede an.
„Die ersten fünf, sechs Minuten der zweiten Halbzeit waren ein bisschen heller, der Rest war sehr dunkel“, begann Nagelsmann noch analytisch. Auf die Frage von Moderatorin Esther Sedlaczek (39), ob gerade Wut, Enttäuschung oder Ratlosigkeit in Nagelsmann vorgehe, reagierte der Bundestrainer schon emotionaler.
„Nein, Ratlosigkeit nicht, aber ich zerlege jetzt hier nichts und niemanden im Fernsehen. Das mache ich intern. Da haben wir genug zu besprechen. Aber ratlos bin ich nicht, nein“, antwortete der ehemalige Bayern-Trainer.
Dann legte Nagelsmann so richtig los: „Wenn wir mal bei ganz einfachen Dingen, bei der Emotionalität, anfangen, war der Gegner uns einfach meilenweit von der ersten bis zur letzten Minute überlegen. Das ist Fakt. Erschreckenderweise kommt es obendrauf, dass dann so ein Gegner mit mehr Emotionalität auch fußballerisch auf einmal deutlich mehr Qualität auf den Platz bringt als wir. Wenn man unsere Historie der letzten, ich weiß nicht, zehn Jahre nimmt, dann ist es nicht so, dass wir jetzt hier anreisen können und vor Selbstvertrauen strotzen und sagen, wir spielen jetzt alles mit 80 Prozent weg.“
Und Nagelsmann war gar nicht mehr zu bremsen: „Das ist einfach nicht so. Wenn wir diese Emotionalität nicht hinkriegen gegen egal welche Nation... Das war in Katar nicht anders gegen kleinere Nationen, das war bei der EM gegen Ungarn und Dänemark nicht großartig anders. Wenn wir diese Emotionalität nicht hinkriegen, dann kann man das Buch zumachen! Qualität spielt keine Rolle! Warum gibt es denn im DFB-Pokal Spiele, wo ein Drittligist Wehen Wiesbaden gegen Bayern München auf einmal ein 2:2 macht? Ja, nicht wegen der Spielerqualität, glaube ich. Sondern wegen der Emotionalität. Nur wegen der Emotionalität!“
Warum diese Emotionalität nicht da ist, darauf hatte Nagelsmann auf Nachfrage von Schweinsteiger auch erst einmal keine konkrete Antwort: „Generell sollte bei jedem angekommen sein, dass wir zur WM fahren wollen und eine gute Rolle spielen wollen. Heute waren wir von allem meilenweit weg, von Gut und Böse. Auch böse waren wir übrigens nicht heute.“
Die Chance zur Wiedergutmachung hat die DFB-Elf schon am Sonntag (7. September). Dann geht es ab 20.45 Uhr in Köln im zweiten Gruppenspiel der WM-Qualifikation gegen Nordirland.