Tonda Eckert war eigentlich nur eine Interimslösung beim FC Southampton. Doch nun hat er die Klubführung und die Mannschaft überzeugt und könnte dauerhaft zum Cheftrainer ernannt werden.
Soll Chefcoach werdenWird Arbeitsrecht für Downs-Trainer zum Problem?
„Hungrige Augen. Ich will hungrige Augen sehen.“ Mit diesen Worten trat Tonda Eckert (32) vor die Mannschaft des FC Southampton – und zog sofort alle in seinen Bann.
Der deutsche U23-Coach, der als Interimstrainer einsprang, hat beim Klub von Ex-FC-Profi Damion Downs eine Welle der Begeisterung ausgelöst und könnte nun vor dem großen Durchbruch stehen.
Tonda Eckert: Wird Arbeitsrecht zum Problem?
Der englische Traditionsverein, der im Sommer in die zweite Liga abstieg, steckt tief im Tabellenkeller. Nach der Entlassung von Will Still sollte Eckert – der von 2013 bis 2016 Co-Trainer der U17 des 1. FC Köln war – nur vorübergehend übernehmen, doch seine Wirkung auf das Team war sofort spürbar. Das berichtet „Sport1“.
Unter seiner Führung feierte Southampton prompt zwei Siege in Serie. Die Klubführung war so beeindruckt, dass sie ein Arbeitsvisum für die kommenden Partien beantragte und auch erhielt, was Eckert erlaubt, vorerst weiterzumachen.
Das ist keine Selbstverständlichkeit, denn das britische Arbeitsrecht ist kompliziert. Vereine müssen detailliert nachweisen, warum sie einen ausländischen Trainer einem englischen Bewerber vorziehen. Da Eckert bisher nur ein Visum als U23-Trainer besaß, ist das Verfahren besonders aufwendig.
Englische Medien wie die BBC berichten aber bereits, es sei „sehr wahrscheinlich“, dass Eckert bleiben dürfe. Er habe „die Bosse in seinen zwei Spielen überzeugt“, obwohl ursprünglich geplant war, in der Länderspielpause einen neuen Cheftrainer zu holen.
Inzwischen ist klar: Eckert wird das Team mindestens in den nächsten drei Pflichtspielen betreuen, während Gespräche über einen langfristigen Vertrag laufen. Für Southampton wäre seine Beförderung eine mutige Entscheidung – weg von etablierten Namen, hin zu einem jungen, ausländischen Trainer mit einer klaren Philosophie.
Mit seinen 32 Jahren hat Eckert, der bei Bayern München und RB Leipzig unter Trainern wie Miroslav Klose und Marco Rose lernte, erstmals die Verantwortung für ein Profi-Team. Er gilt als idealer Coach für die vielen jungen Talente im Kader, da er für modernen, mutigen Fußball und eine starke Talententwicklung steht.
Tonda Eckert hat eindrucksvoll Werbung in eigener Sache gemacht. Er könnte der nächste deutsche Trainer sein, der in England erfolgreich ist und in die Fußstapfen von Daniel Farke oder Fabian Hürzeler tritt. (red)

