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„Jahrtausendtruppe“Ex-Köln-Trainer und Haaland demütigen Italien

Norwegen gelingt ein echter Coup, erreicht erstmals seit 1998 wieder eine WM-Endrunde. Und ein ehemaliger Kölner Trainer schwärmt von seinem Team.

Was für eine Fußball-Geschichte aus dem Königreich Norwegen: Mit acht Siegen in acht Spielen ist das Team um Superstar Erling Haaland perfekt durch die Qualifikation für die WM-Endrunde in den USA, Kanada und Mexiko gefegt.

Beim fulminanten 4:1-Erfolg gegen Italien überzeugte der Stürmer von Manchester City mit einem Doppelpack am Sonntagabend (16. November, 2025) einmal mehr. Der Jubel in Mailand kannte bei den Norwegern entsprechend kein Halten.

Ex-FC-Trainer Stale Solbakken schreibt mit Norwegen Geschichte

„Es war verrückt, fantastisch. Dass wir so in Italien gewinnen, ist einfach nur krass“, sagte Haaland, der seine Treffer 15 und 16 in der Qualifikation schoss, nach dem Spiel: „Ich bin glücklich, aber vor allem erleichtert. Ich spüre, dass dies der Beginn von etwas Großem ist“.

Für die Italiener bleiben jetzt nur die Playoffs. Auch Antonio Nusa von RB Leipzig, Torschütze zum zwischenzeitlichen 1:1, schwärmte: „Es ist mehr, als ich mir jemals erträumt hatte.“

Denn 28 Jahre ist es her: Norwegen löste an diesem Abend das erste WM-Ticket seit 1998. Damit schreibt aber nicht nur das Land Fußball-Geschichte, sondern auch ein ehemaliger Trainer des 1. FC Köln.

Stale Solbakken, der in der Saison 2011/12 den FC trainierte, rang nach der Partie um die richtigen Worte. „Großartig. Ich glaube nicht, dass man im Leben viel schönere Abende erleben kann. Es ist einfach surreal“, sagte der 57-Jährige.

Lässt dich von seiner Mannschaft feiern: Norwegen-Coach Stale Solbakken.

Lässt dich von seiner Mannschaft feiern: Norwegen-Coach Stale Solbakken.

Solbakken ist seit Dezember 2020 Nationaltrainer Norwegens. Er übernahm den Job damals von seinem Vorgänger Lars Lagerbäck. Interessant: Bereits vor seiner Zeit beim 1. FC Köln wäre Solbakken fast beim norwegischen Verband gelandet, sollte ab Januar 2012 Nationaltrainer werden.

Doch die Kölner überzeugten Solbakken und lotsten ihn ans Geißbockheim, wo er am 1. Juli 2011 seinen Trainerjob antrat. Nach einer sportlichen Krise wurde der sympathische Coach am 12. April 2012 allerdings schon wieder beurlaubt – Frank Schaefer übernahm.

Norwegens Hoffnungen in „Jahrtausendtruppe“ um „Tormaschine“ Erling Haaland

Jetzt sind die Hoffnungen in Norwegen riesig, dass Solbakken und sein Team auch bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2026 eine gute Rolle spielen werden. Auf der Internetseite des Weltverbandes Fifa ist schon von „Norwegens Jahrtausendtruppe“ die Rede.

In Sachen Chancen beim WM-Endturnier wollte sich Solbakken bei aller Euphorie aber noch nicht zu großen Ansagen hinreißen lassen. „Lassen Sie uns zuerst die Auslosung sehen, bevor wir auf diese Fragen eingehen. Ich habe noch nicht einmal darüber nachgedacht“, sagte der Norweger zurückhaltend.

Doch Solbakken weiß genau, welche Fähigkeiten sein Team mitbringen wird, sollten alle Stars auch im kommenden Sommer an Bord sein. Seinen 25-jährigen Torjäger Haaland nannte der Trainer am Triumph-Abend liebevoll „Tormaschine“.

Doch es ist nicht nur der Stürmer aus Manchester, der ins Blickfeld rückt. Neben Haaland gelten etwa auch ein Alexander Sörloth (Atlético Madrid) oder Regisseur Martin Ödegaard (FC Arsenal) als Topprofis in Europa. Auch ein Nusa (20) hatte in der WM-Qualifikation auf sich aufmerksam gemacht.

Für Norwegen ist es nach 1938, 1994 und 1998 die vierte WM-Teilnahme. 1994 in den USA gehörte zum norwegischen Kader übrigens auch Alf-Inge Haaland – Vater von Erling. (oke/sid/dpa)