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„Nach Köln geholt“Lienen verrät FC-Verbindung zu DFB-Star

Der 1. FC Köln hatte bei den letzten Länderspielen des Jahres mal wieder einen eigenen Spieler im DFB-Kader. Bei einem anderen Nationalspieler gibt es ebenfalls eine Verbindung zum FC.

Nach vielen Jahren war der 1. FC Köln mal wieder durch einen Profi bei der deutschen Nationalmannschaft vertreten! Said El Mala (19) gehörte zumindest für einige Tage zur DFB-Auswahl von Bundestrainer Julian Nagelsmann (38), auch wenn er später nur für die U21 zum Einsatz kam.

Der Flügelstürmer, der sich mit gerade mal zehn Bundesliga-Auftritten für das A-Nationalteam empfehlen konnte, war allerdings nicht der einzige Neuling im DFB-Tross. Kurios: Auch zu dem gibt es eine FC-Verbindung.

Ewald Lienen entdeckte Vater von DFB-Star

Der ehemalige FC-Trainer Ewald Lienen (71) sprach in seinem Podcast „Der Sechzehner“ nach den Länderspielen in Luxemburg (2:0) und gegen die Slowakei (6:0) über Debütant Assan Ouédraogo (19). Der Leipziger war nachnominiert worden und erzielte beim Debüt zum Quali-Abschluss kurz nach seiner Einwechslung gleich seinen Premieren-Treffer.

„Julian fängt jetzt an, den anderen Chancen zu geben. Das finde ich absolut super“, freute sich Lienen, dass der bei Schalke 04 ausgebildete Youngster sich zumindest bei einem Kurzeinsatz zeigen durfte.

Den 19-Jährigen kennt Lienen zwar nicht persönlich, dessen Vater dafür umso besser. „Seinen Vater, den habe ich nach Köln geholt“, verriet Lienen und blickte dann 25 Jahre zurück.

Im Sommer 2000 hatte der FC nach dem Bundesliga-Aufstieg für kleines Geld in Belgien zugeschlagen: Der 1,73 Meter große Flügelflitzer Alassane Ouédraogo kam im Alter von 19 Jahren für umgerechnet 75.000 Euro aus Charleroi. „Alassane war ein super schneller, dribbelstarker Stürmer“, erinnerte sich Lienen zurück.

Ewald Lienen steht vor dessen Einwechslung neben Alassane Ouedraogo.

Ewald Lienen und Alassane Ouedraogo am 28. April 2001 beim FC-Spiel gegen Energie Cottbus. Der Joker-Einsatz bedeutete das Bundesliga-Debüt für den Flügelstürmer.

Durchsetzen konnte sich der Nationalspieler aus Burkina Faso, der bereits mit 17 Jahren in der Auswahl seines Heimatlandes debütiert hatte, am Geißbockheim allerdings nicht.

Vier Profi-Einsätze standen 51 Spielen in der zweiten Mannschaft gegenüber, 2003 ging es zunächst zu Rot-Weiß Oberhausen. Von 2010 bis 2012 kehrte Ouédraogo für eine Etappe bei Fortuna noch einmal nach Köln zurück.

Dass auf den schmächtigen Alassane der hoch aufgeschossene Assane gefolgt ist, brachte Lienen zum Schmunzeln: „Der Sohn überragt ihn jetzt mehr oder weniger um zwei Köpfe. Ich weiß nicht, ob seine Frau 1,90 ist.“

Das Gardemaß helfe dem hoch veranlagten Neu-Nationalspieler allerdings, sich auf dem Rasen zu behaupten. „Mit dieser körperlichen Präsenz kannst du im Zentrum was machen“, erklärte Lienen: „Er hat trotz seiner Größe eine super Koordination, kann aufdrehen und hat vor allem ein natürliches Timing zum Abschluss.“

Und Alassane Ouédraogo? Dass der Sohn die Karriere des Vaters schon früh übertrumpfen kann, macht den 45-Jährigen, der noch bis weit nach seinem 40. Geburtstag Kreisliga im Ruhrgebiet spielte, stolz. Er habe „gelacht und geweint“, sagte er der „WAZ“ über die emotionale Achterbahnfahrt beim Deutschland-Debüt seines Sohnes.