Größter Transfer-VerliererFC-Abgang komplett ausgebremst
Dieser Wechsel hat sich sportlich bislang überhaupt nicht ausgezahlt. Max Finkgräfe (21) kehrte dem 1. FC Köln im vergangenen Sommer nach dem Aufstieg den Rücken zu, wechselte für vier Millionen Euro plus Boni zu RB Leipzig.
Dass es der Linksverteidiger, der zuvor in der Aufstiegssaison unter Gerhard Struber (48) auch in Köln nicht erste Wahl war, bei den Sachsen zunächst schwer haben würde, dürfte ihm selbst bewusst gewesen sein. Die Konkurrenz bei den Roten Bullen ist groß, Nationalspieler David Raum (27) auf Finkgräfes Position gesetzt.
Keine Einsätze – aber Leipzig-Trainer macht Finkgräfe Mut
Die Entscheidung, das Angebot von Leipzig anzunehmen, sei im trotzdem nicht schwergefallen, betonte Finkgräfe bei seinem Wechsel. „Die Verantwortlichen um Marcel Schäfer haben mir einen klaren Weg aufgezeigt, der mich total überzeugt“, sagte der gebürtige Mönchengladbacher.
Leipzigs Sport-Boss Schäfer (41) sagte damals: „Max kennt die Bundesliga trotz seines jungen Alters bereits und bringt zudem großes Entwicklungspotential mit. Durch seine Verpflichtung sehen wir uns auf der Linksverteidiger-Position flexibler und variabler aufgestellt.“
Bislang sieht die Realität anders aus. Ein knappes Drittel der Saison ist rum und Finkgräfe hat noch keine einzige Pflichtspielminute im Leipzig-Trikot absolviert!
Durch eine Knieverletzung wurde er wochenlang ausgebremst, doch auch fit kommt er an Raum einfach nicht vorbei. Der Kapitän spielt immer, hat noch keine Pflichtspielminute verpasst. Da Leipzig sich nicht für den Europapokal qualifiziert hat, war eine Rotation trotz Raums Länderspielreisen aus Sicht von Trainer Ole Werner (37) offensichtlich noch nicht nötig.
Finkgräfe ist der einzige RB-Neuzugang, der noch gar nicht gespielt hat, ist somit der größte Transfer-Verlierer im Kader der Roten Bullen. Werner schreibt den jungen Abwehrspieler aber noch nicht ab – im Gegenteil.
„Das ist keine ganz einfache Situation für ihn. Ich bin dennoch überzeugt, dass Max noch wichtig werden wird“, sagte der Leipzig-Coach der „Bild“. „Wir sind total überzeugt von ihm. Er entwickelt sich im Training Schritt für Schritt. Max ist einfach ein guter Junge und Fußballer, bei dem wir ganz bewusst einen langfristigen Plan verfolgen. Deshalb ist es auch so, dass ich für den Moment sehr zufrieden bin.“
Ob auch Finkgräfe „sehr zufrieden“ ist, ist zumindest fraglich. Doch statt Frust zu schieben, lautet bei ihm das Gebot der Stunde: Geduld haben und im Training weitere Entwicklungsschritte gehen – bestenfalls auch schon in dieser Länderspielpause.

