Der Nationaltrainer der nordirischen Fußball-Frauen hat mit sexistischen Aussagen über die angebliche Emotionalität der Spielerinnen für Kopfschütteln und Entsetzen gesorgt. Im Frauenfußball sei ein Muster auffällig, sagte Kenny Shiels (65) nach der 0:5-Niederlage seines Teams am Dienstag (12. April 2022) gegen England.

„Wenn ein Team ein Tor kassiert, dann kassierten sie in sehr kurzer Zeit noch ein zweites“, meinte Shiels. „Das zieht sich durch den gesamten Frauenfußball, weil Mädchen und Frauen emotionaler als Männer sind. Wenn sie Tor ein kassieren, dann können sie das nicht gut ab“, behauptete der Coach.

„Schrecklich für alle!“

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Nordirland hatte in der 26. Minute das erste Gegentor kassiert, in der zweiten Hälfte vier Gegentreffer in weniger als einer halben Stunde. Das zweite Gegentor nannte Shiels ein solches „emotionales Tor“. Zuvor hatte sein Team am Freitag beim 1:3 in Österreich drei Tore in neun Minuten hinnehmen müssen. Die WM-Qualifikation verpasste Nordirland daraufhin.

Arsenal-Legende Ian Wright über Shiels-Aussage: „Dummes Zeug“

Dass er für seine Aussagen Kritik ernten würde, ahnte Shiels wohl schon während der Pressekonferenz. „Vielleicht hätte ich Ihnen das nicht erzählen sollen“, sagte er nach seinen Ausführungen, die unter anderem der ehemalige englische Nationalspieler und Arsenal-Stürmer Ian Wright (58) kritisierte. Shiels rede „dummes Zeug“, schrieb Wright bei Twitter und scherzte: „Hat der Mann nicht gesehen, wie oft ich auf dem Feld geheult habe?“

Die ehemalige englische Nationaltorhüterin Siobhan Chamberlain (38) warnte Shiels, er müsse sich bewusst sein, was seine Worte bewirken könnten, und betonte, dass im Männerfußball kurz nach einem Tor ein weiteres Tor genauso wahrscheinlich sei wie im Frauenfußball. „Und das jetzt für Frauen zu pauschalisieren, ist ein wirklich bizarrer Kommentar“, sagte Chamberlain. (dpa/mn)