Für die DFB-Frauen geht es bei der EM um den Einzug ins Finale. Vor dem Spiel ging es bei zwei Stars im deutschen Lager um das Thema Torhüterinnen.
„Muss ich sagen“Frauen-EM: DFB-Stars genervt von Torhüterinnen
von Béla Csányi (bc)
Für die DFB-Frauen geht es jetzt um alles! Nach dem ersten Halbfinale bei der EM sind nur noch drei Teams im Turnier, beim Duell gegen Spanien steht am Mittwoch (23. Juli 2025, 21 Uhr) das zweite Final-Ticket auf dem Spiel.
Im Viertelfinale hatte sich die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft besonders auf ihre Torhüterin Ann-Katrin Berger (34) verlassen können, die in der regulären Spielzeit und dem Elfmeterschießen zur großen Heldin avanciert war.
Ann-Katrin Berger spielte gegen Frankreich mit der Uhr
Die erfahrene Torfrau konnte sich vor dem Lob ihrer Kolleginnen am Samstag in Basel kaum retten. Bei einem grundsätzlichen Ärgernis der Torhüterinnen-Zunft sind sich zwei DFB-Spielerinnen aber einig – und hier hatte auch Berger gegen Frankreich alles rausgeholt.
Angesichts von in Summe rund 110 Minuten in Unterzahl hatte Berger immer wieder versucht, etwas Zeit von der Uhr zu nehmen, war dafür von Teilen der französischen Fans auch ausgepfiffen worden.
Betont langsam brachte sie abgefangene Bälle wieder ins Spiel, Schiedsrichterin Tess Olofsson (37) zählte mehrfach drohend mit der Hand bis zur letzten Sekunde runter, ehe sich die „angezählte“ Deutsche vom Ball trennte.
Das Spiel mit der Uhr war in der Ausnahmesituation nachvollziehbar, gefällt den meisten Aktiven grundsätzlich aber logischerweise nicht. Darüber sprachen auch die Nationalspielerinnen Sjoeke Nüsken (24) und Laura Freigang (27) in einem Video auf dem YouTube-Kanal der DFB-Auswahl.

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Laura Freigang und Sjoeke Nüsken, hier nach dem DFB-Spiel bei der Frauen-EM gegen Polen.
Auf die Frage, welche Regel sie im Fußball einführen würde, sagte zunächst Nüsken: „Ich finde das mit dem Zeitspiel mit der Torhüterin immer echt schwierig, muss ich sagen.“ Gemeint war aber nicht die Zeitbegrenzung an sich, sondern deren maximales Ausreizen.
Freigang sprang ihr bei: „Wie wäre es, wenn man die Regel einfach mal einhält. Mich nervt das so: Dann lassen sich die Torhüterinnen immer Zeit und die Schiedsrichterin greift nie ein!“
Das Herunterzählen, das Olofsson beim Deutschland-Krimi gegen Frankreich immerhin schon mal demonstrativ genutzt hatte, ist in dieser Hinsicht schon Teil einer neuen Initiative der Regelhüter gegen das Zeitspiel.
Die Unparteiischen sollen mit der Geste den Druck erhöhen und bei Nichteinhaltung konsequenter eingreifen, als es in der Vergangenheit der Fall war. Nüsken und Freigang dürften diesen Vorstoß definitiv begrüßen.