DFL-Schiedsrichter gesteht Fehler ein„Kann uns zu Recht einen Vorwurf machen!“

Lutz Michael Fröhlich ist Schiedsrichterchef seit 2016 bei der DFL.

Der deutsche Schiedsrichterchef Lutz Michael Fröhlich bei der Vorstellung des Video-Assistenten am 5. August 2019.

In der Bundesliga kommt es immer wieder zu fragwürdigen Entscheidungen seitens der Schiedsrichter. Der DFL-Schiedsrichterchef spricht nun selbst darüber, Ex-Profis als Video-Assistenten einzusetzen.

In der Bundesliga bringen immer wieder fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen die Fans zum Toben. Trotz Einführung des Video-Assistenten (VAR) schleichen sich immer wieder Fehler ein, die im Anschluss für große Diskussionen sorgen.

Regelmäßig rätseln Fans und Experten, warum der VAR bei manchen strittigen Situationen erst gar nicht eingreift.

Lothar Matthäus (61) hatte sich daraufhin schon dafür starkgemacht, Ex-Fußballer als Video-Assistenten einzusetzen. „Spätestens nach diesem Wochenende steht für mich fest: Wir brauchen ehemalige Profifußballer, um den VAR zu unterstützen. Es gab in Leipzig und in München zwei Entscheidungen, die so einfach nicht mehr zu akzeptieren sind“, schrieb der 61-Jährige im April in seiner Sky-Kolumne.

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Dabei sprach Matthäus unter anderem vom 31. Spieltag (23. April 2022) wo der FC Bayern München auf Borussia Dortmund traf. Dort hatte Benjamin Pavard (26) beim Stand von 2:1 für die Gastgeber den BVB-Profi Jude Bellingham (18) in der 59. Spielminute zu Fall gebracht.

Der Elfmeterpfiff blieb allerdings aus, so wie die Intervention durch den Video-Assistenten. Eine sehr knifflige Entscheidung für den damaligen Unparteiischen Daniel Siebert (38).

Fußball-Schiedsrichterchef Lutz Michael Fröhlich (64) hält den Einsatz von Ex-Profis als Referees durchaus für möglich. „Man kann uns zu Recht den Vorwurf machen, dass wir uns darum längst mal hätten kümmern können“, sagte der Berliner im Podcast „Mensch, Schiri!“: „Das ist nach wie vor ein Thema, mit dem man sich mal ernsthafter auseinandersetzen muss.“

Lothar Matthäus: „Spieler können Situationen besser einschätzen“

Weiter erklärte Matthäus, dass ehemalige Fußballer solche strittigen Szenen besser bewerten könnten, „da sie selber permanent und jahrelang in diesen Situationen waren und wissen, wie es aussieht, wenn man foult oder gefoult wird.“

Das könne zum Vorteil für viele Spielsituationen werden, so der Weltfußballer. Die Vergangenheit zeigt, dass trotz der Möglichkeiten des Video-Assistenten viel zu viele Fehlentscheidungen getroffen werden.

Bei Abseitsentscheidungen hat sich der VAR bislang als durchaus positiv erwiesen. Jedoch spricht Matthäus wohl vielen Fußballfans aus der Seele, wenn es um eine Reform des Video-Schiedsrichters geht. Laut Schiedsrichterchef Fröhlich wohl ein Thema für die Zukunft. (sid/fr)