So trauern Promis um Potofski„Du warst mein ‚Fernsehpapa‘ und ich war deine ‚Fernsehtochter‘“

Die Nachricht vom Tod der Reporter-Legende Ulli Potofski sorgte für große Trauer. Vor allem in der Medienbranche reagierten viele geschockt, als sie erfuhren, dass der beliebte Kollege verstorben ist.

von Marcel Schwamborn  (msw)Christian Knop  (knop)Uwe Fibelkorn  (uf)

Kolleginnen und Kollegen, Weggefährten und Freunde sind geschockt: Reporter-Legende Ulli Potofski ist tot.

Der beliebte Sportjournalist starb am vergangenen Sonntag nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 73 Jahren. EXPRESS.de hat Reaktionen gesammelt.

Ulrike von der Groeben: „Er sprühte doch so vor Energie und Lebensfreude“

Kumpel Christian Sprenger hatte noch am Samstag mit Ulli Potofski Kontakt. „Da hat er mir geschrieben, dass er vorerst keine weitere Folge seines Podcasts machen könnte. Ihm würde es nicht gut gehen. Als ich dann vier Tage nichts mehr von ihm gehört habe, hatte ich gleich ein ungutes Gefühl. Als ich am Dienstagabend die Nachricht erhalten habe, hat es mich voll aus den Schuhen gehauen“, sagte er zu EXPRESS.de. Zuletzt habe er nur noch via WhatsApp mit seinem Freund Kontakt gehabt. „Er sollte eigentlich Anfang August in die Uni-Klinik nach Essen. Das wurde dann auf Ende August verschoben.“

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Ulrike von der Groeben wurde im Urlaub auf Baltrum mit ihrem Mann Alexander von der Nachricht „zutiefst erschüttert“. Die ehemalige RTL-Moderatorin, die mit Potofski die EXPRESS-Sportnacht moderiert hatte, erzählt EXPRESS.de: „Der Fußball verliert mit Ulli ein prägendes Gesicht und mein Mann und ich verlieren einen echten Freund. Ich habe wie Ulli bei RTL in Luxemburg begonnen und mit ihm dann tolle Jahre in Köln erlebt. Er war so witzig, hat sich selber nie ernst genommen. Dass er den Kampf so schnell verloren hat, kann ich noch gar nicht glauben. Er sprühte doch so vor Energie und Lebensfreude.“

Markus Höhner, Fußball-Reporter (Sport1, MagentaTV): „Ulli hat mir 1989 bei RTL die ersten Einsätze besorgt. Ich habe bei ihm als Kabelhilfe begonnen, dann hat er mich ins kalte Wasser geworfen und mich zum Zweitliga-Spiel zwischen Homburg und Schalke geschickt. Er war ein ganz lieber, freundlicher Zeitgenosse. Das Alonso-Interview (bei dem Schalke-Fan Potofski den scheidenden Leverkusen-Coach auf die Trainersuche bei den Königsblauen aufmerksam machte, Anm. d. Red.), stand sinnbildlich für seine Art. Er hat immer alles mit einem Schmunzeln kommentiert, wollte sich nicht so wichtig nehmen. Das war seine Mentalität.“

Walter Lehnertz, Kult-Trödler der ZDF-Sendung „Bares für Rares“ (80-Euro-Waldi): „Das macht mich traurig. Die Guten sterben zu früh. Ulli Potofski hat mich als TV-Zuschauer mein Leben lang begleitet, für mich ist er eine Sportreporter-Legende. Zuletzt habe ich ihn dann persönlich kennenlernen dürfen, als er erst im April dieses Jahres bei der offiziellen Präsentation meines neuen Buches vor Publikum aus dem Krimi gelesen hat. Da war ich sehr stolz drauf. Trotz seiner Popularität ist er nie abgehoben, er ist ein Junge aus dem Leben geblieben. Schade, dass ich ihm erst so spät begegnet bin.“

Ulli Potofski und Ulrike von der Groeben stehen als Moderations-Duo mit Mikros nebeneinander.

Ulli Potofski und Ulrike von der Groeben moderierten gemeinsam die EXPRESS-Sportnacht.

Joachim Llambi, „Let’s Dance“-Moderator: „Lieber Ulli Potofski, es war mir eine große Ehre, dich kennenlernen zu dürfen. Dich zu erleben, dich zu hören, mit dir zu lachen, und so viele wundervolle Stunden mit dir zu verbringen, werde ich nie vergessen. Du warst einer meiner absoluten Lieblingskandidaten.“

Christian Straßburger, Fußball-Kommentator (Sky, RTL, MagentaSport): „Du warst groß, hast geprägt, hast ausprobiert. Warst für viele ‚das Gesicht‘ und für noch mehr ‚die Stimme‘! Du warst oben und unten und dabei immer Ulli! Du warst offenes Ohr, helfende Hand, warme Worte – immer da! Du hast im Leben vieler Menschen, nicht nur in meinem, etwas hinterlassen. Das wird auf ewig bleiben. Du wirst auf ewig bleiben!“

Esther Sedlaczek, Sport-Moderatorin (ARD): „Lieber Ulli, gestern Abend habe ich es erfahren und ich brauchte einen Moment, um diese traurige Nachricht zu verdauen. Die Tränen sind noch nicht getrocknet, aber was bleibt, sind endlos viele wunderbare Erinnerungen an unsere gemeinsame Zeit und an dich als einzigartigen Menschen. Du hast mich an die Hand genommen, als ich völlig orientierungslos in dieses ‚Fernsehen‘ gekommen bin. Du hast mir den Raum an deiner Seite gegeben, um mich zu entwickeln. Keinerlei Eitelkeit, keinerlei Konkurrenzdenken – das warst du. Authentisch, aufrichtig, ehrlich und liebevoll. Du warst nicht einfach nur ein Wegbegleiter und Kollege. Du warst mein ‚Fernsehpapa‘ und ich war deine ‚Fernsehtochter‘. Das mag sich kitschig anhören, aber genau so war es. Und es wird immer so bleiben. Du wirst nicht nur der Fernsehwelt mit deiner unnachahmlichen Art als Sportreporter fehlen, sondern so vielen auch als der besondere Mensch, der du warst. Wir sehen uns da oben wieder und dann wirst du mich hoffentlich wieder so offen und warmherzig an die Hand nehmen und mir eine neue Welt zeigen. In Liebe – deine Fernsehtochter.“