Stars verurteilen Rassismus-EklatNeymar, Mbappé und Modeste melden sich zu Wort

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PSG-Stars Neymar und Kylian Mbappe sowie Basaksehir Istanbuls Demba Ba (v.l.n.r.) waren über den rassistischen Vorfall beim Champions-League-Spiel am Dienstagabend sichtlich schockiert.

Paris – Der Rassismus-Skandal von Paris am Dienstasabend schlägt medial hohe Wellen. Nachdem der vierte Offizielle Sebastian Colţescu (43) den Assistenz-Trainer und Ex-Profi Pierre Webo (38) rassistisch beleidigt hatte, wurde die Champions-League-Partie zwischen Paris Saint-Germain und Basaksehir Istanbul abgebrochen.

Während die Partie am heutigen Mittwoch (18.55 Uhr) mit neuem Schiedsrichter-Gespann nachgeholt werden soll, erfuhren die Vereine sowie Webo in den sozialen Netzwerken große Solidarität.

Politik verurteilt Rassismus-Vorfall in der Champions League bei PSG-Spiel

Via Twitter äußerte sich Frankreichs Sportministerin Roxana Maracineanu (45) zum Skandal im Pariser Prinzenpark-Stadion. Dabei lobte sie das Verhalten der beiden Mannschaften, die eine „historische Entscheidung” getroffen hätten „gegenüber einer Einstellung, die sie als inakzeptabel beurteilt haben”.

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (66), bekennender Unterstützer Basaksehirs, verurteilte die „rassistische Aussage gegenüber Pierre Webo” online ebenso und teilte mit: „Wir sind bedingungslos gegen Rassismus und Diskriminierung im Sport und in allen Lebensbereichen”.

Die Ironie der Kombination aus Botschaft und Absender prangerten einige Twitter-Nutzer daraufhin an.

Rassismus gegenüber Pierre Webo: Istanbuler Stadtrivalen solidarisch

Derweil zeigten sich die Stadtrivalen des türkischen Hauptstadt-Klubs solidarisch: Sowohl Fenerbahce als auch Lukas Podolskis (35) Ex-Klub Galatasaray stellten sich unter dem einst von der UEFA iniziierten Hashtag #notoracism auf die Seite Webos, der zu aktiven Zeiten einst selbst für Fenerbahce auf dem Platz gestanden hatte.

Julian Nagelsmann über Rassismus-Eklat von Paris: „So etwas sollte nicht passieren”

RB Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann, der am Dienstagabend mit seinem Team selbst in der Champions League aktv an der Seitenlinie stand, bekam die Vorfälle im Parallelspiel zunächst nur am Rande mit. Er habe während der Partie gegen Manchester United (3:2) zunächst nur gehört, dass es „um Beleidigungen geht“, sagte er. 

„Das verurteile ich aufs Schärfste. Wir leben in einer bunten Gesellschaft, das ist auch gut so, so etwas sollte nicht passieren, nicht auf dem Fußballplatz und auch sonst nirgendwo“, sagte der Leipziger Coach.

Durch den Sieg sicherte sich RB den Einzug in das Achtelfinale. Auch Paris steht durch die Niederlage von Manchester in der K.o.-Runde. Doch sportliche Ergebnisse wurden zur Nebensache.

Rassismus in der Champions League: Die Fußball-Welt reagiert online

Der französische Meister und Kontrahent der Istanbuler stellte nach dem Spiel-Abbruch online klar: „Jegliche Form des Rassismus widerspricht den Werten von Paris Saint-Germain, dem Vorsitzenden des Klubs, seinen Angestellten und Spielern.“

PSG-Stars Neymar (28) und Kylian Mbappe (21) sowie der deutsche Nationalspieler Thilo Kehrer (24) reagierten auch individuell auf das Erlebte:

1. FC Köln: Anthony Modeste verurteilt rassistischen Vorfall bei PSG-Spiel

Hatte die UEFA im Verlauf des Abends noch versucht, eine Austragung der Champions-League-Partie zu erwirken, stellte auch der europäische Dachverband nach dem Vorfall klar: „Rassismus und Diskriminierung in jeglicher Form hat keinen Platz im Fußball“.

Eine Botschaft, die ein Star des 1. FC Köln immer wieder aussendet. Anthony Modeste zeigte mit einem wortlosen Posting auf Instagram unter dem Hashtag #notoracism erneut, was er von den wiederholten Vorfällen im Profi-Fußball hält.

(dpa, bl)