Von Atalanta zu Inter MailandIrre Tor-Klausel im Gosens-Vertrag sorgt für dauerhaften Wechsel

Robin Gosens steht im Inter Mailand-Trikot vor vielen Pokalen.

Robin Gosens bei seiner Präsentation am 28. Januar 2022 in der Trophäensammlung von Inter Mailand.

Robin Gosens wechselt im Winter zu Inter Mailand. Doch was offiziell ein Leihgeschäft ist, ist dank einer irren Tor-Klausel eigentlich ein fest verabredeter Transfer.

Nationalspieler Robin Gosens (27) wagt den großen Schritt: Der Linksfuß aus Emmerich am Rhein wechselt von Atalanta Bergamo zu Inter Mailand. Doch die Modalitäten sind mehr als kurios und beinhalten eine irrwitzige Tor-Klausel!

„Ich habe große Lust, anzufangen und durchzustarten. Ich kann es kaum erwarten, mit Trainer Simone Inzaghi und der Mannschaft auf dem Platz zu stehen“, sagte der Mittelfeldspieler bei Inter TV. „Hier gab es große Meister, die Geschichte geschrieben haben. Ich hoffe, dass ich diese Geschichte weiterschreiben kann.“

Verrückte Leihvereinbarung zwischen Inter und Atalanta

Und das nicht nur für sechs Monate, wie es anfangs hieß. Denn die Leihvereinbarungen zwischen seinem alten Klub Bergamo und dem italienischen Spitzen-Klub Inter Mailand sind kurios: Der Leihvertrag zwischen Atalanta und Mailand läuft über 18 Monate. Doch sobald Inter in der Saison 2022/23 das erste Pflichtspieltor erzielt, tritt laut „Sky“ eine Kaufpflicht über 25 Millionen Euro in Kraft, zahlbar in mehreren Tranchen während der Laufzeit des Vertrags bis 2026.

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Da das natürlich nur eine Frage der Zeit ist, steht der Transfer schon fest. Aber solche Vereinbarungen sind in Italien nicht unüblich, damit der aufnehmende Verein das Zahlungsziel etwas strecken kann. Der Transfer fließt so nicht mehr in den Geschäftsbericht der Saison 2021/22 ein. Gerade in Corona-Zeiten nutzen das einige Klubs natürlich gerne. Zusätzlich zur Ablöse haben Bergamo und Inter einige Erfolgsprämien verabredet.

Atalanta Bergamo mit herzlichem Abschied für Robin Gosens

Gosens war 2017 von Heracles Almelmo (Niederlande) nach Bergamo gewechselt und hatte dort den Durchbruch geschafft. Jetzt macht sein Klub mit ihm große Kasse – und behält ihn in guter Erinnerung: „Mit Engagement, Ernsthaftigkeit und Temperament hast du dir in diesen Spielzeiten bei Atalanta eine führende Rolle verdient und dazu beigetragen, prestigeträchtige und unvergessliche Tore zu erzielen. Vielen Dank für alles, Robin, und viel Glück bei deiner neuen Erfahrung“, schrieb der italienische Klub über seinen ehemaligen Führungsspieler.

Der will jetzt bei Inter durchstarten wie viele andere deutsche Stars vor ihm, allen voran Karl-Heinz Rummenigge (66), Andreas Brehme (61) und Jürgen Klinsmann (57), nur das Gastspiel von Lukas Podolski (36) war nicht so glücklich. Weltmeister Brehme aber glaubt, dass Gosens in Mailand richtig ist: „Für Robin ist Inter wie ein Sechser im Lotto!“

Den Auftakt nach der kurzen Pause in der Serie A wird Gosens allerdings noch verpassen: Wegen einer Oberschenkelverletzung kann er derzeit nicht trainieren. Und so wird er am kommenden Samstag seinen Kollegen erst einmal von der Tribüne die Daumen drücken müssen, wenn es am 5. Februar zum Spitzenspiel gegen den Stadtrivalen AC Mailand kommt. (ach)