Bayern-Keeper Neuer mit Corona-Appell„Waren die Lieblinge einer ganzen Nation“

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Bayern-Keeper Manuel Neuer hat sich mit eindringlichen Worten an Fans und Bundesliga-Kollegen gewandt.

von Anton Kostudis (kos)

München – Klare Worte vom Bayern-Kapitän! National-Keeper Manuel Neuer (34) hat sich vor einer möglichen Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Bundesliga mit einem eindringlichen Appell an Fans und Kollegen gewandt. Für die Fußball-Profis gehe es um eine „enorme Verantwortung“, schreibt Neuer, „der wir uns mit jeder Faser bewusst sein müssen“, in einem Gastbeitrag für die „FAZ“.

Wohl auch aufgrund des jüngsten Video-Skandals um Salomon Kalou bei Hertha BSC schrieb Neuer: „Wir als Profis tragen Verantwortung für unseren Berufsstand. Uns muss klar sein, dass es jetzt auch auf uns ankommt.“ Am Mittwoch könnte Bundeskanzlerin Angela Merkel (65) nach Beratungen mit den Länderchefs womöglich den Daumen für eine Liga-Fortsetzung heben.

Manuel Neuer mit eindringlichem Corona-Appell

Das Hygiene-Konzept der DFL halte Neuer für das „bestmögliche“. Doch der Bayern-Torwart warnt: „Nun ist es an jedem Einzelnen in den Mannschaften und deren Umfeldern, dieses Konzept diszipliniert mit Leben zu füllen.“ Sollte die Saison doch noch abgebrochen werden, werde es „die Bundesliga in dieser Form, wie wir sie kennen, nicht mehr geben“.

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Der Weltmeister von 2014 sieht die Bundesliga zudem in einer viel größeren Dimension: „Wir sind nur die, die im Schaufenster stehen. Es geht aber um den Sport allgemein. Um jedwede Bewegungsinitiative. Um Fitness-Studios. Um herumtollende Kinder auf dem Bolz- oder Spielplatz. Um die Öffnung von Jugendhäusern. Um befreiendes, weil freies Familienleben.“

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Der Kritik an der Fortsetzung des Spielbetriebs und der Sonderrolle des Fußballs müsse sich der Profi-Zirkus stellen und „alltäglich hernehmen als Warnschild, um uns immer wieder zu verdeutlichen, um was es geht. Wir waren die Lieblinge einer ganzen Nation, als wir am 13. Juli 2014 im Maracana-Stadion in Rio de Janeiro Weltmeister wurden. Nun haben wir ein anderes Trikot an: jenes der gesellschaftlichen Vorbilder.“ (kos)