Thomas Tuchel und Thomas Müller wird ein schlechtes Verhältnis nachgesagt. Eine Szene beim Bayern-Sieg gegen Leipzig schien diese Stimmen nun zu widerlegen. Oder doch nicht?
Schlechtes Verhältnis?Vielsagende Müller-Szene mit Tuchel – eine Aussage lässt aufhorchen
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Thomas Müller und Thomas Tuchel freuten sich am Samstag (24. Februar 2024) gemeinsam über das Siegtor von Harry Kane.
Erleichterung beim FC Bayern: Nach drei Pleiten in Folge gewann der deutsche Rekordmeister am 23. Bundesliga-Spieltag mit 2:1 gegen RB Leipzig.
Thomas Tuchel (50) leitete den Sieg beim Auftakt seiner Abschiedstournee mit einer taktischen Umstellung ein. Er ließ sein Team in der Schlussphase mit einer Dreierkette auflaufen, um Überzahl in der Offensive zu kreieren. Kurz vor Schluss schlug dann Harry Kane (90.+1) entscheidend zu – der Engländer hatte auch das erste Tor der Bayern zum zwischenzeitlichen 1:0 erzielt.
Müller über Tuchel: „Tischtuch nicht völlig zerschnitten“
Nach dem Spiel drehte sich am Samstagabend (24. Februar 2024) aber alles um Tuchel und die beschlossene Trennung im Sommer.
Nationaltorhüter Manuel Neuer (37) äußerte deutliche Selbstkritik. „Es wirft natürlich auch ein schlechtes Bild auf uns alle, auf die Mannschaft und die Spieler, weil wir es nicht geschafft haben, mit so einem Top-Trainer das weiterzuführen“, sagte Neuer und ergänzte: „Es ist auch unsere Verantwortung, wenn ein guter Trainer entlassen wird.“
Thomas Müller (34) ergänzte: „Wir müssen im Blick behalten, dass wir in einem extremen Tagesgeschäft sind.“ Eine Mannschaft in einem ungeduldigen Umfeld wie dem des FC Bayern zu entwickeln, sei schwierig. „Wir sind kein Ort für Entwicklungen, es muss jeden Samstag, jeden Mittwoch funktionieren“, meinte der Nationalspieler: „Dementsprechend ist das bei uns natürlich immer ein ganz heißer Reifen.“
Zuletzt hatte es Berichte gegeben, dass das Bayern-Urgestein einer der Spieler sei, die ein schlechtes Verhältnis zum Trainer haben. Danach sah eine Szene an der Seitenlinie unmittelbar nach Kanes Siegtreffer allerdings gar nicht aus!
Der zuvor ausgewechselte Müller, der unter Tuchel häufig nicht erste Wahl war, ging zu seinem Coach. Beide lachten und scherzten. „Jetzt fällt endlich auch mal bei uns einer rein“, habe er seinem Trainer gesagt, verriet Müller. Tuchel sprach davon, dass Müller einen Spruch untergebracht bekommen habe.
Dass zwischen Mannschaft und Coach allerdings auch nicht gerade „Friede, Freude, Eierkuchen“ herrschte, legt eine Aussage von Müller nach dem Sieg nahe. „Man sieht, dass das Tischtuch nicht völlig zerschnitten ist, auch wenn wir sicherlich unsere Probleme in der Vergangenheit hatten, sonst wäre es nicht zu der Situation gekommen“, so der Nationalspieler.
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Gute Freunde werden Tuchel und Müller also wohl nicht mehr. Die herzliche Szene nach dem Siegtreffer zeigt aber, dass beide die Saison gemeinsam professionell zu Ende führen wollen.
Neuer sieht derweil insbesondere das Team in der Pflicht. „Es ist nicht immer der Lehrer schuld, wenn Zeugnisnoten schlecht sind. Wir haben die Verantwortung, wenn ein guter Trainer entlassen wird“, betonte Neuer: „Wir wollen den Weg bis zu Ende professionell weitergehen.“ (mit sid)