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„Kommt mal wieder runter“Kahn spottet wegen DFB-Team

Oliver Kahn hält aktuell keine allzu großen Stücke auf die deutsche Nationalmannschaft. Das hat seiner Meinung nach auch mit einer falschen Realität beim DFB zu tun.

Die deutsche Nationalmannschaft ist nach dem ausgebügelten Auftakt-Patzer gegen die Slowakei zwar auf WM-Kurs, Hoffnung auf den Titel herrscht im Land allerdings nicht gerade.

Auch wenn sich das DFB-Team unter Bundestrainer Julian Nagelsmann (38) nach langen Krisen-Jahren stabilisiert hat, wirkt der Abstand zur Weltspitze noch immer zu groß. Im „Triple“-Talk auf Sky am Donnerstag (23. Oktober 2025) waren sich zwei ehemalige Größen der Auswahl in dieser Hinsicht einig.

Kahn und Bierhoff skeptisch wegen Nationalmannschaft

Besonders deutlich machte es der langjährige Nationaltorhüter und ehemalige Kapitän Oliver Kahn (56), der eine verschobene Wahrnehmung rund um die Mannschaft bemängelte. Die Ansprüche seien zu sehr nach unten geschraubt worden, das mache sich nun deutlich bemerkbar.

„Nehmen wir mal das Spiel gegen Luxemburg: Wenn du da so zuhörst, denkst du: Wir spielen gerade gegen Brasilien. Boah, super, wie die deutsche Nationalmannschaft da auftritt. Kommt doch mal wieder runter, das ist Luxemburg“, spottete er über die seiner Meinung nach fast schon anspruchslose Realität beim DFB.

Weiter bemängelte Kahn: „Das ist ein Phänomen, wo ich mich manchmal frage: Sind da irgendwo die Relationen verschoben? Da musst du hingehen, musst 4:0, 5:0, 6:0 gewinnen – und dann fährst du wieder heim. Das musst du nicht groß aufhängen, das ist eine Verpflichtung, so ein Spiel hoch zu gewinnen.“

Oliver Bierhoff (57), nach seiner Karriere lange DFB-Manager, schlug in dieselbe Kerbe: „Gegen Nordirland kann wahrscheinlich die Hälfte der Bundesliga auch ein Länderspiel machen. Die Wahrheit siehst du, wenn es gegen Argentinien oder Spanien geht. Das sind die wahren Tests.“

Der Europameister von 1996 mahnte, dass „Länderspiele, wo man 5:1 gegen eine schwächere Nation gewinnt“, kaum eine Aussagekraft besitzen, gerade auch für den Leistungsstand junger Spieler, die frisch zum Team gestoßen seien: „Man hat noch keine Identität. Das ist in der Hinsicht noch eine Wundertüte.“