Rouwen Hennings wird zum Saison-Abschluss der 2. Bundesliga zum letzten Mal für Fortuna Düsseldorf auflaufen. Wie wird es danach für den Düsseldorfer Kult-Stürmer weitergehen?
Letztes Spiel des Fortuna-RoutiniersEx-Klub kommt infrage: Für wen spielt Hennings in Lautern vor?

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Rouwen Hennings, hier nach dem Heimspiel gegen Hannover 96 am Sonntag (21. Mai 2023), wird Fortuna Düsseldorf nach dem Ende der Saison verlassen.
Auch wenn es für Fortuna Düsseldorf am letzten Spieltag in Kaiserslautern (Sonntag, 28. Mai 203, 15.30 Uhr) „nur“ noch um Rang vier geht, so ist die Partie für einige Spieler doch die letzte Chance, sich noch einmal in Rot-Weiß auf der Zweitliga-Bühne zu präsentieren.
Das gilt auch für Kult-Stürmer Rouwen Hennings (35). „Wo es hingeht, weiß ich nicht. Ich lass mich gehen. Am Tor der Stadt einen Ausweg gesehen.“ Der Refrain aus dem gleichnamigen Lied der Düsseldorfer Punkband Broilers passt bestens zur aktuellen Hennings-Situation.
Fortuna Düsseldorf: Rouwen Hennings verlässt den Klub
Der Sturm-Routinier steht vor einer schwerwiegenden Zukunftsentscheidung. Und das nicht zum ersten Mal. „Vor sieben Jahren musste ich eine Entscheidung treffen, wo ich hingehe. Es stand eine Leihe zur Debatte und ich habe gedacht: Okay, Fortuna, da habe ich immer gerne gespielt und getroffen. Das versuche ich mal. Dass das so geil wurde, freut mich. Ich danke euch“, hatte Hennings sichtlich bewegt nach seinem letzten Heimspiel für die Fortuna am vergangenen Sonntag (21. Mai) erklärt.
Der gebürtige Bad Oldesloer kam 2016 zunächst als Leihgabe, ein Jahr später dann als Festverpflichtung vom FC Burnley an den Rhein – und wurde anschließend zum absoluten Publikumsliebling. In sieben Jahren saß Hennings nur achtmal über 90 Minuten auf der Bank, machte 228 Spiele für die Fortuna und erzielte dabei 84 Tore. Mit 50 Zweitliga-Treffern ist er außerdem der beste Fortuna-Schütze im Unterhaus.
Nachdem sich sein Vertrag nach der vergangenen Saison noch durch eine Einsatzklausel verlängert hatte, ist nun endgültig Schluss. EXPRESS.de weiß: Bereits vor dem Spiel gegen Rostock Mitte März hatte sich Fortunas Sportdirektor Christian Weber (39) beim Routinier über mögliche Angebote anderer Vereine erkundigt – und riet ihm, ein solches anzunehmen. Da half auch Hennings Antwort mit einem Treffer am Tag darauf nichts. Sein auslaufender Kontrakt wird nicht verlängert.
Nach der Partie gegen Hannover verriet Hennings: „Ich gehe nicht mit Groll. Dadurch, dass wir diese Vereinbarung getroffen haben, dass ich hierher zurückkomme, gehen wir auf jeden Fall im Guten auseinander.“ Denn bereits jetzt steht fest, dass Hennings eines Tages als Trainer ins Nachwuchsleistungszentrum der Fortuna zurückkehren wird.
Fortuna Düsseldorf: Wie geht es für Rouwen Hennings weiter?
Doch vorher will er selbst noch ein wenig die Schuhe schüren: „Trotzdem werde ich noch ein bisschen kicken, weil es einfach Spaß macht. Ich fühle mich stark genug“ Aber wo? „Es gibt drei ziemlich unterschiedliche Optionen, die alle spannend sind. Es kann sein, dass ich in der nächsten Saison auch wieder hier in der Arena spiele“, so Hennings.
Die Fortuna-Fans hoffen sicherlich, dass sich ihr Kult-Stürmer nicht für einen Wechsel zu einem Liga-Konkurrenten entscheidet. Denn der Angreifer hat ein besonderes Faible für seine Ex-Klubs. Gegen Pauli (acht Treffer) und Karlsruhe (sieben Treffer) ist er besonders treffsicher. Und auch gegen die Fortuna hat er in neun Spielen bereits vier Tore erzielt.
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Da Hennings viel Wert auf die Familie legt, ist ein Wechsel in die Ferne eher unwahrscheinlich. Dann bleiben in der zweiten Liga aus Nordrhein-Westfalen nur noch Arminia Bielefeld und der SC Paderborn. Bielefeld hat allerdings jüngst erst seinen eigenen Kult-Stürmer Fabian Klos (35) verabschiedet. Schwer vorstellbar, dass sie ihn mit einem Routinier wie Hennings ersetzen. Paderborn wiederum ist in der Offensive stark genug besetzt.
Also bleibt der Blick auf die Top-Mannschaften der dritten Liga. Nach EXPRESS.de-Informationen steht Wehen Wiesbaden zur Debatte. Dabei ist es gut möglich, dass Hennings noch den letzten Spieltag abwarten will. Denn für den Klub aus der Landeshauptstadt Hessens ist vom direkten Aufstieg bis zum Verbleib in der Drittklassigkeit noch alles möglich.
Oder geht es doch zu einem weiteren Ex-Klub? Auch Osnabrück hätte den Vorteil, dass Hennings nicht allzu weit von seiner Familie im Duisburger Süden entfernt wäre. Bei den weiteren Aufstiegsaspiranten Elversberg, Saarbrücken und Dresden ist das nicht der Fall. Ansonsten würde sich noch Viktoria Köln anbieten.
Die einfachste Option, der MSV Duisburg, scheidet aufgrund zu geringer finanzieller Mittel höchstwahrscheinlich aus. Und Rot-Weiß Essen wäre als Fortuna-Legende im Grunde unmöglich. Es wird also spannend zu sehen, wie Hennings sich entscheidet. Am Ende ist klar, um in den Worten der Broilers zu bleiben: „Hauptsache ist doch, dass es weitergeht!“