Preußer-Aus in DüsseldorfEx-HSV-Coach übernimmt: Thioune zum Einstand direkt mit Hammer-Aufgabe

Christian Preußer steht an der Seitenlinie

Coach Christian Preußer, hier am 27. Januar 2022, muss bei Fortuna Düsseldorf seinen Hut nehmen. Der schwer kriselnde Fußball-Zweitligist zog die Reißleine.

Fortuna Düsseldorf trennt sich von Coach Christian Preußer. Den schwer kriselnden Fußball-Zweitligisten soll nun Ex-HSV-Coach Daniel Thioune retten.

von Anton Kostudis (kos)Patrick Scherer ()

Nun also doch: Fortuna Düsseldorf trennt sich von Christian Preußer (38)! Lange hat Klaus Allofs (65) am jungen Trainer festgehalten, doch die Last-Minute-Niederlage am Sonntag in Kiel (0:1) war dann doch eine zu viel. Tags darauf, am Montag (7. Februar 2022), zog der Krisen-Klub die Reißleine. Nach EXPRESS.de-Informationen steht der Preußer-Nachfolger schon in den Startlöchern: Ex-HSV-Trainer Daniel Thioune (47).

Die Trennung soll am Dienstag offiziell bekannt gegeben werden. Am Montagvormittag hatte Preußer noch die Trainingseinheit nach der Kiel-Pleite leiten „dürfen“, doch es gab ein erstes Indiz für die bevorstehende Trennung: Sportvorstand Allofs schaute beim Training nicht zu – was er sonst eigentlich immer macht.

Stattdessen wurden interne Meetings abgehalten, bei denen natürlich über die Zukunft des Trainers gesprochen wurde – unter anderem mit den Allofs-Vorstandskollegen Alexander Jobst (48) und Arnd Hovemann (48), die erst seit einer Woche im Amt sind.

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Fortuna Düsseldorf trennt sich von Coach Christian Preußer

Auch mit dem Sportausschuss des Aufsichtsrats stand Allofs natürlich im Austausch. In dem sitzen Björn Borgerding (40), Martina Voss-Tecklenburg (54) und Dirk Böcker (45). Letztendlich kam Allofs zur Überzeugung, das Projekt Preußer beenden zu müssen.

Die Fakten hatten ohnehin eigentlich nur eine Lösung zugelassen. Das 0:1 bei Holstein Kiel war noch einmal ein brutaler Nackenschlag, eine unverdiente Niederlage – aber eben mal wieder eine Niederlage, die vierte am Stück, die siebte aus den vergangenen zehn Spielen, in denen es nur einen Sieg gab. Die Gesamtbilanz: 21 Liga-Spiele, nur fünf Dreier, Tabellenrang 15 und das Zweitrunden-Aus im DFB-Pokal noch obendrein. Dazu kommen die mehr als sechs Stunden (382 Minuten), in denen Fortuna nun kein Tor mehr erzielt hat. Das sind definitiv Statistiken, aus denen Trainer-Entlassungen gemacht sind.

Es droht sogar noch weiteres Ungemach: Denn gewinnt der Karlsruher SC am Dienstagabend (18.30 Uhr) nicht gegen den SV Sandhausen, steht Fortuna um etwa 20.20 Uhr auf dem Abstiegs-Relegationsplatz!

Klaus Allofs muss Projekt Christian Preußer beenden

Schon ein paar Stunden davor wird aber ein neuer Coach vorgestellt. Nach EXPRESS.de-Informationen wird Daniel Thioune der Preußer-Nachfolger. Er ist der klare Wunschkandidat von Allofs, um die Mission Klassenerhalt anzugehen, wird am Sonntag (13.30 Uhr) beim Heimspiel gegen den FC Schalke 04 bereits auf der Bank sitzen. Eine echte Hammer-Aufgabe zum Einstand!

Thioune coachte zuletzt den Hamburger SV, musste bei den Norddeutschen im Mai vergangenen Jahres nach 32 Partien gehen. Zuvor hatte der Coach jahrelang den VfL Osnabrück betreut, den Klub 2019 zum Zweitliga-Aufstieg geführt.

Für Allofs ist der Wechsel auf der Trainerposition ein schmerzhaftes Eingeständnis, er hatte bis zuletzt darauf gepocht, dass sein im vergangenen Sommer ins Leben gerufene Projekt Preußer erfolgreich sein wird.

Daniel Thioune soll Fortuna Düsseldorf retten

Im Prinzip hat Allofs aber bereits zwei nachvollziehbare Zeitpunkte zur Entlassung Preußers verpasst: nach dem 0:1 gegen Sandhausen kurz vor Weihnachten und nach dem 0:1 gegen Nürnberg vor etwas mehr als zwei Wochen. Danach hätte ein neuer Trainer die Wintervorbereitung beziehungsweise eine Länderspielpause gehabt, um das Team kennenzulernen und ihm seine Philosophie mitzugeben.

Doch nun musste Allofs letztendlich einsehen, dass es nur noch ein Mittel gibt, um eine Mannschaft wachzurütteln, die in dieser Saison sehr vieles schuldig geblieben ist. Sie ist nun absolut in der Pflicht, Fortuna mit allen Mitteln in der zweiten Liga zu halten.