Die Niederlage gegen Nürnberg am Freitagabend gab am Ende den Ausschlag: Fortuna Düsseldorf trennt sich von Trainer Daniel Thioune. Sein Nachfolger ist auch schon offiziell.
Anfang übernimmtOffiziell: Fortuna schmeißt Thioune raus

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Daniel Thioune ist nicht mehr länger Trainer bei Fortuna Düsseldorf, F95-Boss Klaus Allofs konnte am Ende nicht mehr hinsehen.
Aktualisiert
Fortuna Düsseldorf hat auf die sportliche Krise in der 2. Bundesliga reagiert und sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Daniel Thioune (51) getrennt.
Das gab der Klub am Sonntag (5. Oktober 2025) in einer Pressemitteilung bekannt. Außerdem offiziell: Markus Anfang (51) tritt die direkte Nachfolge an! Der ehemalige FC-Trainer leitet bereits am Montag um 15 Uhr seine erste Einheit im Arena-Sportpark und bringt seinen Co-Trainer Florian Junge (39) mit, ein weiterer Assistent soll zudem noch folgen.
Klaus Allofs: „Exzellenter Kenner der 2. Bundesliga“
Thioune habe sich bereits am Montagmorgen von der Mannschaft verabschiedet. In der Fortuna-Mitteilung wird er nicht zitiert.
Dafür immerhin Sport-Vorstand Klaus Allofs (68): „Mit Markus Anfang haben wir uns für einen exzellenten Kenner der 2. Bundesliga entschieden, der bereits gezeigt hat, dass er Mannschaften erfolgreich führen kann. An dieser Stelle möchten wir Daniel Thioune für die geleistete Arbeit ausdrücklich danken. Er hat den Verein im Februar 2022 in einer schwierigen Situation übernommen und 2024 an die Schwelle zur Bundesliga sowie in das Halbfinale des DFB-Pokals geführt. Zudem zeigte er sich als ein hervorragender Botschafter des Vereins. Er ist bei der Fortuna jederzeit willkommen.“
Bei der Fortuna ist Anfang kein Unbekannter, in seiner aktiven Karriere spielte er von 1995 bis 1997 und 2006 bis 2008 insgesamt 84 Mal für Düsseldorf. Nun kehrt er in die Landeshauptstadt zurück.
Thione selbst hatte nach der 2:3-Niederlage gegen den 1. FC Nürnberg schon geahnt, dass seine Zeit in Düsseldorf abläuft, sich aber dennoch weiter kämpferisch gezeigt. „Ich höre, was geredet wird, ich lese, was geschrieben wird – ich bekomme ja auch ein paar Dinge mit. Ich entscheide jetzt nicht mehr, ob ich weiter in der Verantwortung bin oder nicht. Die Frage, aufzugeben, stellt sich aber nicht. Ich habe sehr hart dafür gearbeitet, Trainer sein zu dürfen, und auf meinem Weg relativ viele Hürden genommen. Deshalb habe ich der Mannschaft vorhin in der Kabine mitgeteilt, dass ich weiterhin dazu bereit bin, an Lösungen zu arbeiten. Auch, weil ich immer überzeugt bin von dem, was ich mache“, hatte er am Tag nach der Niederlage gesagt.
Thioune hatte Fortuna am 8. Februar 2022 als Trainer übernommen und dabei die Nachfolge des glücklosen Christian Preußer (41) in Düsseldorf angetreten. In der ersten Saison rettete Thioune F95 vor dem Abstieg, belegte am Saisonende mit dem Klub Platz zehn in der 2. Bundesliga.
In der Saison 22/23 führte der Coach die Rot-Weißen auf Platz vier, verpasste den Aufstieg in die Bundesliga nur knapp. In der Folge-Saison verbesserte sich Fortuna nochmals und landete auf Relegationsrang drei. In der Relegation scheiterte Thioune mit Fortuna am VfL Bochum, obwohl Düsseldorf das Hinspiel in Bochum 3:0 gewonnen hatte und schon mit einem Bein in der Bundesliga gestanden hatte.
Das Rückspiel vor heimischer Kulisse vergeigte Thiounes Mannschaft 0:3 und zog anschließend auf dramatische Art und Weise im Elfmeterschießen den Kürzeren. Thioune wurden dabei taktische Fehler vorgeworfen.
In einer starken 2. Bundesliga mit Traditionsklubs wie dem 1. FC Köln und dem Hamburger SV reichte es auch in der Spielzeit 24/25 nicht zum Aufstieg, am Ende landete Fortuna auf Platz sechs. In die aktuelle Saison startete Fortuna als Aufstiegsfavorit, gab die Bundesliga-Rückkehr auch offiziell als Saisonziel aus.
Doch nach acht Spieltagen läuft Fortuna ihren eigenen Ansprüchen ordentlich hinterher. Mit zehn Punkten und alarmierenden 8:15 Toren belegt Fortuna gerade einmal Platz zwölf. Von den letzten drei Spielen gingen zwei verloren, in der eigenen Arena holte F95 in vier Heimspielen gerade einmal Pünktchen – viel zu wenig.