Fortuna-Boss wird emotionalWeber über Abschieds-Profis: „Ein Bierchen miteinander trinken“

Fortuna Düsseldorfs Sportdirektor Christian Weber herzt Rouwen Hennings nach dem Spiel gegen den FC St. Pauli.

Fortuna Düsseldorfs Sportdirektor Christian Weber (r.) herzt Stürmer Rouwen Hennings nach dem Spiel gegen den FC St. Pauli am 5. November 2022.

Fortuna Düsseldorf steht ein spannender Transfer-Sommer bevor. Auf Sportdirektor Christian Weber und Sport-Vorstand Klaus Allofs wartet viel Arbeit. Zuvor hieß es aber: Abschied nehmen.

von Anton Kostudis (kos)

Für die meisten Fortunen steht nach einer ereignisreichen Saison der wohlverdiente Urlaub an. Doch für eine Handvoll Akteure beginnt jetzt erst die richtig stressige Zeit: Düsseldorf-Direktor Christian Weber (39) und Sportvorstand Klaus Allofs (66) müssen in den kommenden Wochen dafür sorgen, dass Fortuna auch in der kommenden Spielzeit mit einer schlagkräftigen Truppe antreten kann.

Zuvor hieß es aber erst einmal: Abschied nehmen. Das 3:0 beim 1. FC Kaiserslautern zum Saison-Finale am vergangenen Sonntag (28. Mai 2023), es war für drei Fortuna-Profis der letzte Arbeits-Einsatz in Tor-Weiß auf dem Rasen.

Fortuna Düsseldorf: Spannender Transfer-Sommer

Rouwen Hennings (35), Michal Karbownik (22) und Dawid Konwacki (26) werden den Verein bekanntlich verlassen. Alle drei durften am letzten Spieltag auf dem „Betze“ noch einmal ran. Dazu verabschieden sich auch Offensivmann Kwadwo Baah (20) und Ersatz-Keeper Raphael Wolf (34).

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Auch für Sportdirektor Weber alles andere als ein normaler Tag. „Ich bin schon sehr emotional dabei. Mit den Jungs verbringt man teilweise mehr Zeit als mit der eigenen Familie. Deswegen hat man zu jedem eine Beziehung aufgebaut. Und da ist es immer schwer, aus persönlicher Sicht, weil ich ein sehr empathischer Mensch bin, solche Entscheidungen zu treffen“, sagte der Fortuna-Boss. Unter anderem hatten Weber & Co. beschlossen, den Hennings-Vertrag nicht noch einmal zu verlängern sowie die Kauf-Option bei Baah (ausgeliehen vom FC Watford) nicht zu ziehen.

Weber – eins selbst Profi – kann Ärger und Enttäuschung der Spieler gut nachvollziehen. „Während meiner Karriere wurden auch solche Entscheidungen gegen mich getroffen. Das muss man akzeptieren. Es ist immer eine inhaltliche Entscheidung, nie eine persönliche“, so Fortunas Sportdirektor.

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Dennoch: Vor allem der Hennings-Abschied nach sieben Jahren im Verein war auch an Weber nicht spurlos vorbeigegangen. „Es war ein sehr, sehr emotionaler Abschied. Aber auch ein schöner Abschied. Umso mehr freue ich mich, dass wir jetzt auf der Rückfahrt vielleicht noch ein Bierchen miteinander trinken können“, sagte er nach dem Abschluss-Sieg in Kaiserslautern.

Weber hofft auch, dass Fortuna nach der starken Rückrunde mit 32 Punkten und als Tabellenvierter der Abschlusstabelle womöglich noch einmal etwas interessanter für potenzielle Neuzugänge geworden ist. „Ein vierter Platz liest sich immer besser als ein fünfter, sechster oder siebter. Deswegen ist das für uns als Verein sehr, sehr wichtig“, meinte der Sportboss.

Mit der Fortuna-Saison ist Weber insgesamt zufrieden – auch wenn es mit dem großen Aufstiegs-Coup am Ende nicht geklappt hat. „Wir haben es gut gemacht, aber nicht richtig, richtig gut. Ein paar Prozente haben gefehlt. Wir werden nach der Saison zusammensitzen und eine Analyse machen, schauen, was gut war, was schlecht war. Und was wir noch besser machen müssen“, kündigte er an. Zudem ist sich Weber sicher: „Wir sind auf einem sehr, sehr guten Weg. Und den wollen wir weiter beschreiten.“