Aktenzeichen AyhanRot gegen Hoffenheims Hübner: TSG erhebt schwere Vorwürfe

Ayhan geht zu Boden

Kaan Ayhan geht nach einem angeblichen Faustschlag von Benjamin Hübner zu Boden. Der Hoffenheimer sah im Anschluss die Rote Karte.

von Frank Neußer (neu)

Düsseldorf – Nach dem 2:2 zwischen Fortuna Düsseldorf und der TSG Hoffenheim hatten sich die Gemüter auch nach dem Abpfiff noch nicht abgekühlt. Zu sehr waren das Gerangel nach nur neun Minuten zwischen Kaan Ayhan (25) und Benjamin Hübner (30) und der Platzverweis für den Gäste-Profi vor einer TSG-Ecke noch ein emotionales und großes Thema.

Schiedsrichter Sören Storks (33) zeigte Hübner sofort die Rote Karte wegen einer Tätlichkeit – und war sich so sicher, dass er auch nicht mehr den Videobeweis bemühte. Auch aus Köln folgte von Video-Schiedsrichter Christian Dingert (39) kein Einspruch gegen die Entscheidung.

Benjamin Hübner sieht sich als Opfer

Der Vorwurf des vermeintlichen Täters: Fortunas Abwehrspieler Ayhan soll sich selbst geschlagen haben. Das behauptete zumindest Hübner. „Mein Arm ist ganz klar auf seinem Körper. Dann schlägt er mit seinem Arm meinen nach oben und meine Hand fährt in sein Gesicht. Meine Hand sollte da einfach nur zum Körper gehen, weil ich Abstand halten will. Er reagiert sehr theatralisch. Was Kaan Ayhan draus macht, ist für mich eine ganz große Schande, eine Frechheit. Das nimmt mir auch den Spaß am Fußball“, schimpfte Hoffenheims Kapitän – und ergänzte: „Wenn ich ihn geschlagen hätte, würde ich es zugeben. Ich würde sagen, dass es eine Dummheit war. Aber ich habe ihn nicht geschlagen, ich habe noch nie jemanden geschlagen.“

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Sky-Experte Dietmar Hamann (46) polterte sogar: „Das war grob unsportlich von Ayhan. Hübner ist nicht der Täter, sondern das Opfer! Ich hoffe wirklich, dass Hübner dafür nicht auch noch gesperrt wird.“ Hoffenheims Trainer Alfred Schreuder (47) war ebenfalls sauer auf Fortunas Abwehrchef: „In meinen Augen macht es Ayhan nicht so sportlich.“

Düsseldorfer weisen Vorwürfe zurück

Ayhan rechtfertigte sich: „Ich habe nur eine Faust in meinem Gesicht gespürt. Im ersten Impuls sogar relativ deutlich. Dann habe ich gemerkt, dass es nicht so doll wehtut. Trotzdem ist der Platzverweis vertretbar.“

Die Aussagen aus Hoffenheim brachten auch Uwe Rösler (51) auf die Palme: „Kaan ist ein absoluter Sportsmann. Auf ihn lasse ich überhaupt nichts kommen“, sagte Fortunas Coach und sendete eine Spitze Richtung Gegner: „Man sollte, bevor man unseren Spielern irgendwas vorwirft, auch vor seiner eigenen Tür kehren. Denn viele Leute lagen am Ende auf dem Boden und haben simuliert.“

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Ähnlich reagierte Andre Hoffmann (27): „Ich habe kein Verständnis dafür, dass man Kaan jetzt attackiert. Die Faust hat in einem Gesicht nichts verloren.“