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„Kannst du in die Mülltonne kloppen“Flick-Freund will nicht Bundestrainer werden – harsche Kritik

Nach der nächsten Pleite steht Bundestrainer Hansi Flick massiv unter Druck, über mögliche Nachfolger wird bereits spekuliert. Einer hat sich nun selbst aus dem Gespräch genommen.

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus (62) steht nicht als möglicher Nachfolger für Bundestrainer Hansi Flick (58) zur Verfügung.

„Ich bin lange weg. Meine Lebensplanung ist ganz anders, sowohl privat als auch beruflich. Der Posten ist nicht unbedingt das, was ich mir vorstelle“, sagte der DFB-Rekordspieler am Sonntag (10. September 2023) dem TV-Sender „Bild“. Er fühle sich derzeit „pudelwohl“ und wolle vor allem Zeit mit seinem neunjährigen Sohn verbringen, fügte Matthäus hinzu.

Matthäus bezeichnet Völlers Flick-Aussage als „gefährlich“

Flick steht nach dem 1:4 im Länderspiel gegen Japan enorm unter Druck. DFB-Sportdirektor Rudi Völler (63) hatte nach der Pleite in Wolfsburg am Samstag ein Bekenntnis zum Bundestrainer vermieden.

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„Wir sollten alle ein bisschen in uns gehen und überlegen, wie es weitergeht. Mal gucken“, hatte Völler gesagt. Matthäus urteilte: „Die Aussage von Rudi ist gefährlich für Hansi.“

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Flick ist vorerst im Amt, sieht seinen Job aber anscheinend nicht als sicher an. Im Profi-Fußball sei „vieles schwer vorherzusagen“, sagte Flick beim öffentlichen Training der Nationalmannschaft am Sonntagvormittag in Wolfsburg. Fans rief er bei der Autogrammstunde am Spielfeldrand zu: „Ja, ja, ich fighte weiter. Es geht weiter. Das ist so.“

Flick (58) nahm sich zu Beginn der Einheit vor 3500 Fans im kleinen Stadion neben der Volkswagen-Arena eine Viertelstunde Zeit, vor allem für die begeisterten Kinder. Er ließ viele Selfies schießen und bekam von Zuschauern und Zuschauerinnen Aufmunterungen zugerufen.

Über die Auftritte der Nationalmannschaft und Flicks Taktik in den vergangenen Monaten urteilte Matthäus hart: „Diesen ganzen Ballbesitzfußball kannst du in die Mülltonne kloppen. Das ist nicht die Mannschaft, die ich mir vorstelle, dass sie die Wende schafft.“

Die nominierten Spieler seien zwar die besten, die Deutschland habe, würden es aber nicht als Mannschaft zeigen. „Wir haben nicht die Freude, nicht die Leidenschaft, die eine Mannschaft auszeichnet“, sagte Matthäus, der privat seit der gemeinsamen Zeit beim FC Bayern gut mit Flick befreundet ist, sogar Patenonkel von Flicks Tochter Kathrin ist. Das Team werde „nur noch vorgeführt“.

Als idealen Bundestrainer im Falle eines Flick-Rauswurfs nannte Matthäus den Liverpool-Coach Jürgen Klopp (56). Dieser sei aber wohl vor der Heim-Europameisterschaft im kommenden Jahr nicht zu bekommen.

Lukas Podolski: „Julian Nagelsmann ist die Lösung“

Der frühere Fußball-Weltmeister Lukas Podolski (38) sieht nur Julian Nagelsmann (36) als schnelle Lösung auf dem Bundestrainer-Posten. „Er ist der Einzige, der auf dem Markt ist“, sagte der 38-Jährige bei Bild-TV über den ehemaligen Bayern-Coach und ergänzte: „Er kennt die meisten Jungs, hat zuletzt ein Topteam trainiert – das ist die Lösung.“

Amtsinhaber Hansi Flick steht nach der 1:4-Blamage gegen Japan vor dem Aus. „Wenn es da jetzt keinen Erfolg gibt oder eine deutliche Leistungssteigerung erfolgt“, sagte Podolski über das nächste Duell mit Vize-Weltmeister Frankreich am Dienstag (21 Uhr/ARD), „werden die Köpfe bröseln beim DFB.“

Bei den möglichen Interimslösungen Rudi Völler (63) und Matthias Sammer (56) ist Podolski skeptisch. Beide seien als Trainer seit „20 Jahren raus. Ich will sie nicht schlecht reden, aber die waren die letzten Jahre eher Funktionäre. Wenn sie es sich zutrauen und dafür brennen, sind sie aber auf jeden Fall eine Option.“

Traumkandidat auch von „Poldi“ bleibt Jürgen Klopp. „Das wäre ein Trainer, der alles umkrempelt, neue Energie reinbringt“, sagte er über den Teammanager des FC Liverpool, der mehrfach bekundet hat, seinen Vertrag bis 2026 erfüllen zu wollen. (dpa/sid)