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Disziplin-Fanatiker MagathStrafenkatalog bei Hertha explodiert: 500 statt 50 Euro

Felix Magath auf dem Platz im Gespräch mit Marvin Plattenhardt.

Felix Magath beim Hertha-Training am 15. März 2022 mit Marvin Plattenhardt (l.).

Die Bundesliga blickt gespannt auf Hertha BSC: Kann Trainer-Oldie Felix Magath (68) die Berliner vor dem Abstieg retten. Erste Maßnahmen sollen fruchten.

Es wird gleich eine Mammutaufgabe für Felix Magath (68) bei seinem ersten Spiel als möglicher Hertha-Retter. Die Berliner spielen am Samstag (19. März 2022) daheim gegen den Tabellensechsten TSG Hoffenheim.

Und wie will Magath aus dem Keller kommen? Noch ist die Hertha auf Platz 17, nur acht Spiele bleiben bis zum Saisonende. Klar ist: Magath zieht die Zügel an. Eine der ersten Maßnahmen: Noch mehr Disziplin in die Truppe zu bekommen. Dafür hat der Oldtimer-Coach den Strafenkatalog angepasst. Wer zu spät kommt, zahlt nun fünfmal mehr als noch unter Tayfun Korkut.

Eine Minute Verspätung kostet laut Bild nicht mehr 50 Euro sondern 500 Euro. Wer also fünf Minuten zu spät beim Training erscheint, muss demnach 2500 Euro in die Mannschaftskasse blechen.

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Zu seinen Disziplinarmaßnahmen sagt Magath: „Das gehört zum Sport, ich habe das ja nicht erfunden.“ Trainingseinheiten werden kurzfristig angesetzt, damit die Spieler keine Freizeitaktivitäten planen, zudem soll im Training nicht über Uhren und Autos gesprochen werden. Das hat Magath schon immer wütend gemacht. Es geht auf dem Trainingsgelände nur um Fußball und die Rettung der Hertha.

Hertha BSC: Magath setzt auf Disziplin

Viele ehemalige Weggefährten trauen Magath so einiges zu mit Berlin. Krassimir Balakow (55) sagt im „Kicker“: „Felix Magath ist der Einzige, der so eine Hammeraufgabe meistern kann. Wer sonst würde denn so einen Job überhaupt annehmen? Natürlich gibt es keine Garantien. Aber wenn jemand die Hertha retten kann, dann er.“

Balakow und Magath arbeiteten von 2001 bis 2004 beimVfB Stuttgart zusammen. „Wer ihm folgt, wird belohnt. Er hat viele Spieler groß gemacht. Die jahrzehntelange Erfahrung aus seiner Trainerlaufbahn“, mache Magath aus, betonte Balakow: „Er hat so ziemlich alles erlebt und weiß, worauf es jetzt ankommt.“

Magath setze bei seiner Arbeit auf maximale Professionalität. „In so einer extrem schweren Situation muss alles dem Fußball und dem Erfolg untergeordnet werden. Maximale Professionalität ist der Schlüssel. Und für die wird er sorgen“, sagte Balakow: „Wer bereit ist, Leistung zu bringen, hat es bei ihm nicht schwer. Seine Ansprüche sind hoch, heben damit aber auch automatisch das Niveau eines jeden Spielers. Wenn der Spieler das auch will.“

Grafite über Magath: Entweder er schwieg oder er brüllte

Der frühere Bundesliga-Stürmer Grafite (42) beschrieb Magath in der Süddeutschen Zeitung so: „Wenn Magath sauer war, gab es zwei Möglichkeiten. Entweder er schwieg oder er brüllte. In Brasilien sagt man: Oito ou otenta, er ist entweder acht oder achtzig. Dazwischen gibt es nichts.“

Grafite, der Magath zweimal beim VfL Wolfsburg erlebt hatte, verglich die Ausgangslage mit dem Ende der Saison 2010/2011. Damals war Magath kurz vor Schluss zum VfL zurückgekehrt und hatte den Verein in der Bundesliga gehalten. „Magath hatte zwei besondere Eigenheiten. Er stärkte die Mentalität der Spieler. Und er hielt ein Training ab, das ungemein hart war“, so Grafite: „Das gefällt den meisten Spielern zwar nicht. Doch es gab uns eine starke Physis. Ich weiß nicht, ob er das jetzt in Berlin auch so handhaben kann, er hat ja nur wenig Zeit.“ (ubo/sid/dpa)