Hilft er dem FC?Schalke zaubert berühmtestes Muttersöhnchen der Bundesliga-Geschichte aus dem Hut

Kerstin und Pierre-Michel Lasogga posieren in einer Fabrikhalle. Er ist oberkörperfrei.

Legendäres Mutter-Tochter-Bild: Kerstin und Pierre-Michel Lasogga.

Am letzten Spieltag der 2. Bundesliga trifft Schalke auf Elversberg. Im Kader steht ein prominenter Stürmer.

von Antje Rehse  (are)

Das wäre ein irres Comeback! 

Der FC Schalke 04 verhilft einem ehemaligen Bundesliga-Stürmer womöglich zur Rückkehr in den deutschen Profi-Fußball. Der frühere U21-Nationalspieler Pierre-Michel Lasogga steht im Kader für das Spiel gegen die SV Elversberg am Sonntag (15.30 Uhr/Sky).

Greift Lasogga wieder in den Aufstiegskampf ein?

Lasogga gehört seit 2023 zur zweiten Schalker Mannschaft, die in der Regionalliga spielt. Lasogga war 2019 vom Hamburger SV nach Katar gewechselt, seit Sommer 2022 war er bis zu seinem Schalke-Engagement vereinslos. Sein bis dato letztes Profispiel in Deutschland absolvierte er für den HSV vor fast genau sechs Jahren.

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Zuletzt trainierte er aber mit den Schalke-Profis. „Pierre hat genau das gemacht, was ich von ihm erwartet habe“, sagte Schalkes Interimscoach Jakob Fimpel, der zahlreiche Ausfälle verkraften muss. „Er ist einfach heiß auf so eine Situation, hat die Woche viele Tore gemacht.“

Lasogga sei zwar nicht bereit für 90 Minuten, aber eine Option für einen kürzeren Einsatz, erklärte der Coach der Königsblauen. In der Regionalliga kam Lasogga in dieser Saison verletzungsbedingt nur auf 13 Einsätze, erzielte dabei drei Tore und steuerte vier Assists bei.

Lasogga wurde während seiner Profi-Karriere von Mutter Kerstin gemanaged. Sie posierte mit ihrem Sohn auch mal für Fotoshootings, gab ihm den Spitznamen „PML10Maschine“. Das forsche Auftreten seiner Mutter brachte dem Stürmer einst den Ruf als Muttersöhnchen ein. Mittlerweile ist er selbst Familienvater.

Wird der einstige Aufstiegsheld bei Hertha BSC nun wieder zum Zünglein an der Waage im Aufstiegskampf? 2013 ballerte er die Alte Dame durch seinen Siegtreffer gegen den SV Sandhausen zurück in die Bundesliga. 

Ein Jahr später rettete er den Hamburger SV durch sein Auswärtstor in Fürth in der Relegation vor dem Abstieg. Während der HSV bereits als Bundesliga-Rückkehrer feststeht, hatte die Hertha mit dem Aufstieg in dieser Saison rein gar nichts zu tun. Dafür aber Schalkes letzter Saison-Gegner Elversberg.

Die Saarländer sind das Überraschungsteam der 2. Bundesliga, könnten sogar noch Platz zwei erreichen. Dafür müssten sie aber auf Schalke gewinnen – und gleichzeitig auf eine Niederlage des 1. FC Köln gegen Kaiserslautern hoffen. Auch Paderborn hat noch Chancen, ist punktgleich mit Elversberg, hat aber das schlechtere Torverhältnis.

Der FC, der von allen oberen Teams das schlechteste Torverhältnis hat, braucht seinerseits einen Punkt gegen Lautern, um den Aufstieg perfekt zu machen. „Wir brauchen keine Schützenhilfe. Wir werden uns im eigenen Stadion durchsetzen“, sagte Trainer Friedhelm Funkel zwar selbstbewusst. Doch über ein wieder einmal entscheidendes Lasogga-Törchen hätte er wohl trotzdem nichts einzuwenden. (mit dpa)