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Transfer-ScherbenhaufenMusiala-Verletzung stürzt den FC Bayern ins absolute Chaos – und am Ende Eberl?

Jamal Musiala hat sich beim Klub-WM-Aus des FC Bayern gegen PSG einen Wadenbeinbruch zugezogen und fällt lange aus. Wie reagiert der FC Bayern auf die Verletzung? Max Eberl ist nicht zu beneiden.

von Denis Canalp  (can)

Die Stimmung beim FC Bayern könnte derzeit besser sein. Der lange Ausfall von Superstar Jamal Musiala (22) wiegt dabei deutlich schwerer als das Aus im Viertelfinale der Klub-WM gegen den Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain (0:2).

Musiala zog sich bei einem Zweikampf mit PSG-Torwart Gianluigi Donnarumma (26) einen Wadenbeinbruch zu. Damit fehlt der Mittelfeldspieler den Bayern mindestens vier Monate. Ob Musiala 2025 wirklich noch für den FC Bayern auflaufen wird, ist ungewiss.

Musialas Verletzung bedeutet Überstunden für Max Eberl und Christoph Freund

Sicher ist aber, dass die schlimme Verletzung dem FC Bayern und den Transferverantwortlichen Max Eberl (51) und Christoph Freund (48) ein regelrechtes Horror-Szenario beschert. Während die unverletzten Bayern-Profis sich in den Urlaub verabschiedeten, dürfte das Duo in den kommenden Tagen und Wochen kräftig Überstunden schieben.

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Achtung, nichts für schwache Nerven: Wer den Moment der Musiala-Verletzung sehen will, kann auf diesen Link klicken!

Bislang verlief der Transfersommer der Bayern schon maximal heiter bis wolkig. Auf der Habenseite stehen bislang lediglich die ablösefreien Transfers der deutschen Nationalspieler Jonathan Tah (29) und Tom Bischof (20), während Thomas Müller (35, ablösefrei, Ziel unbekannt), Leroy Sané (29, ablösefrei zu Galatasaray), Eric Dier (31, ablösefrei zur AS Monaco) und Mathys Tel (für 35 Millionen Euro zu Tottenham Hotspur) den Rekordmeister verließen. 

Dazu gingen noch die Talente Maurice Krattenmacher (20/ausgeliehen an Hertha BSC), Arijon Ibrahimovic (19/ausgeliehen an den 1. FC Heidenheim), Gabriel Vidovic (21/für 1,2 Millionen zu Dinamo Zagreb) und Frans Krätzig (22/für 3,5 Millionen Euro zu Red Bull Salzburg) von Bord. 

Bislang holte sich Eberl gleich mehrere Watsch’n und blutige Nasen auf dem Transfermarkt ab. Florian Wirtz (22) ging lieber zum FC Liverpool, Nico Williams (22) wollte lieber nach Barcelona als nach München, verlängerte schlussendlich dann aber bei Athletic Bilbao.

Auch bei anderen Kandidaten für die Linksaußen-Position war Eberl bislang wenig erfolgreich: Weder bei Luis Díaz (28, FC Liverpool) noch bei Rafael Leao (26, AC Mailand) oder Cody Gakpo (26, FC Liverpool) gelang bislang der Durchbruch. 

Transferstau in München! Auch, weil das Festgeldkonto der Bayern empfindlich geschrumpft ist. Der deutsche Meister kann immer noch klotzen, muss aber genauer auf die Finanzen achten als in der Vergangenheit – die Folgen der inflationären Gehälter, die der Klub seinen Profis bei Vertragsverlängerungen in den vergangenen Jahren gezahlt hatte.

Eberl muss jetzt auch Spieler verkaufen. Das Problem: Abnehmer für Profis, die mehr als 15 Millionen Jahresgehalt einstreichen, aber deren Leistungen zuletzt nicht mehr durchgehend stimmten, wie Serge Gnabry (29), Leon Goretzka (30), Minjae Kim (28) oder Kingsley Coman (29), gibt es keine. Und so zieht sich auch das Thema Neuzugänge in München wie ein Kaugummi.

Eberl muss Offensiv-Löcher stopfen und Spieler verkaufen

Doch Eberl muss jetzt auf dem Transfermarkt aktiv werden. Zu groß ist das Loch in der Offensive ohne Musiala, Müller und Sané. Doch dieses Loch zu stopfen, scheint eine Herkules-Aufgabe zu werden. Über die Eberl am Ende der Transferphase sogar stolpern könnte.

Schon gegen Ende der Bundesliga-Saison stand Eberl intern in der Kritik und konnte bislang auch nicht so richtig Pluspunkte sammeln. Der FCB-Sportvorstand hat auf jeden Fall nach dem Musiala-Aus ein paar wichtige Fragen zu beantworten.

Verlängern die Bayern jetzt doch noch einmal mit Thomas Müller? Lothar Matthäus hatte dieses Szenario ins Spiel gebracht, doch eine Umsetzung würde den Bayern nur bedingt helfen, da Müller Musiala längst nicht mehr sportlich ersetzen kann.

Was bedeutet die Musiala-Verletzung für den Poker um Stuttgarts Stürmer Nick Woltemade (23)? Uli Hoeneß (73) hatte vor dem PSG-Spiel noch einmal betont, dass die Bayern den Nationalspieler wollen. Spätestens zur Saison 2026/27 soll er kommen, lieber aber direkt. Musialas Wadenbeinbruch spielt dem VfB Stuttgart im Poker natürlich in die Karten.

Woltemade könnte nicht nur als Backup für Harry Kane (31), sondern auch als Musiala-Ersatz zum Einsatz kommen, doch die Schwaben pochen auf eine Ablöse um die 80 Millionen für den baumlangen Angreifer. Ob Eberl bereit ist, diese Summe zu zahlen? Die Hoeneß-Aussagen dürften jedenfalls nicht geholfen haben, das weiß auch Eberl: „Uli ist halt Uli“, sagte er am Samstag leicht zerknirscht in der Mixed Zone.

Holen de Bayern jetzt einen Zehner-Ersatz für Musiala? Eigentlich sollte ein namhafter und teurer Linksaußen als Sané-Ersatz kommen. Denkt Eberl jetzt um? Das Problem: Die Konkurrenz weiß um Bayerns Nöte, das macht potenzielle Kandidaten gleich einmal um mehrere Millionen Euro teurer. Das nächste Problem: Die Lücke auf Linksaußen besteht weiterhin. Eigentlich braucht Eberl zwei neue Profis.

Eberl vor der Gretchenfrage: Zehner? Linksaußen? Oder beides?

Ein Spieler, dessen Name im Umfeld der Bayern immer wieder genannt wird, ist Xavi Simons von RB Leipzig. Der niederländische Spielmacher könnte auch auf dem Flügel zum Einsatz kommen, würde aber auch um die 75 Millionen Euro kosten.

In der gleichen Preiskategorie rangiert Eberechi Eze (27). Der englische Nationalspieler kommt eher durchs Zentrum, kann aber auch als Linksaußen eingesetzt werden.

Ezes großes Plus: Er spielt beim englischen Erstligisten Crystal Palace und harmonierte dort in der Vergangenheit prächtig mit Bayerns Superstar Michael Olise (23), der als Rechtsaußen in München gesetzt ist. Seine fixe Ablöse soll 80 Millionen Euro betragen.

Klar ist: Liefert Eberl in den kommenden Wochen nicht auf dem Transfermarkt und sollten die sportlichen Ziele der Bayern in der neuen Saison wackeln, könnte es schon bald sehr eng für den früheren Gladbach-Boss werden. Die Musiala-Verletzung könnte Eberl am Ende zum Verhängnis werden und sein Aus in München einleiten.

Auf der anderen Seite hat der Sport-Vorstand jetzt eine Chance für einen endgültigen Befreiungsschlag. Gelingen ihm jetzt zwei Hammer-Transfers für die Offensive, kann er seine Stellung beim FC Bayern sogar manifestieren und endlich aus dem langen Schatten von Vor-Vor-Vorgänger Hoeneß treten. Stressige Wochen erwarten Eberl, der gerade wirklich nicht zu beneiden ist.