Mario Basler sieht den aktuellen Transfer-Sommer beim FC Bayern kritisch und hat für den Fall der Fälle schon mal ein deutliches Urteil gesprochen.
„Nullkommanull Chancen“Mario Basler schlägt Alarm beim FC Bayern München
von Béla Csányi (bc)
Mit Luis Díaz (28) hat der FC Bayern in diesem Sommer endlich den erhofften großen Transfer-Brocken gestemmt, allzu viele andere Steine hat Sport-Vorstand Max Eberl (51) bislang allerdings nicht ins Rollen gebracht.
Auf mehreren Positionen besteht in München noch Handlungsbedarf, die dafür benötigten Neuzugänge wird Trainer Vincent Kompany (39) aber erst in den finalen Tagen der Saisonvorbereitung begrüßen können – wenn überhaupt. Dem früheren Bayern-Star Mario Basler (56) gefällt der Eindruck von der Säbener Straße ganz und gar nicht.
Mario Basler: „Habe noch immer keinen Plan“
In seinem Podcast „Basler Ballert“ äußerte der frühere Nationalspieler am Montag (4. August 2025) sein Unverständnis, bemerkte kritisch: „Bayern gibt ab, Bayern holt nichts dazu. Ich weiß nicht, was da passiert. Das ist außergewöhnlich, dass bei Bayern erst ein großer Transfer gemacht wurde und nur Spieler abgegeben werden.“
Er habe nach gut vier Wochen Transfer-Phase „noch immer keinen Plan, was die Bayern für einen Plan haben“, rätselte Basler über die Strategie von Eberl und Sportdirektor Christoph Freund (48).
Bislang hatte der FC Bayern neben Díaz lediglich die ablösefreien Verpflichtungen von Jonathan Tah (29) und Tom Bischof (20) vollzogen, die beide nach einer geringen Zahlung an die abgebenden Vereine schon bei der Klub-WM zum Team gestoßen waren.
Nick Woltemade (23) vom VfB Stuttgart gilt weiter als Wunschkandidat, eine Alternative für die Offensive könnte kommen, falls in den zähen Verhandlungen kein Durchbruch gelingt. Auch in der Defensive steht die Besetzung nicht vollends und ist auch von möglichen weiteren Abgängen (Min-Jae Kim gilt als Kandidat) abhängig.
Basler ist überzeugt: In München muss in den kommenden vier Wochen noch einiges passieren, damit die Bayern auch international mit der Konkurrenz schritthalten können. Er preschte vor: „Mit diesem Kader brauchst du über die Champions League ja gar nicht nachdenken.“
Das Halbfinale oder selbst das Viertelfinale seien ohne zwei, drei neue Spieler kaum realistisch, zeichnete Basler ein düsteres Szenario und wurde sogar noch drastischer: „Ich glaube, dass Bayern dann nullkommanull Chancen hat in der Champions League“.
Dass die Münchner eine starke Startformation auf den Rasen schicken können, sei nicht das Problem. Wohl aber die Möglichkeit, während der Spiele in entscheidenden Phasen Qualität nachlegen zu können. „Die Tiefe des Kaders“ sei nicht ausreichend, so Basler: „Wenn einer ausfällt, wenn wir Sperren haben, Verletzungen haben, wer rückt dann nach?“