Überraschende TrennungDank ihm kamen Stars wie Ribéry: FC Bayern verliert wichtigen Mann

Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß sitzen nebeneinander auf der Tribüne, Hoeneß trägt einen rot-weißen Fanschal.

Karl-Heinz Rummenigge (l.), hier am 1. Oktober 2019 neben Uli Hoeneß, bedauert den Abschied von Michael Gerlinger.

Sein Name war vielen Fußball-Fans kein Begriff, doch sein Einfluss beim FC Bayern galt als groß. Nun trennen sich die Wege.

Er hielt sich meist im Hintergrund, doch Michael Gerlinger (50) war beim FC Bayern über Jahre ein Erfolgsfaktor. Nun gehen der Rekordmeister und der Jurist getrennte Wege.

Der langjährige Direktor Recht Gerlinger, der zuletzt als „Vice President Sports Business and Competitions“ tätig war, verabschiedet sich nach fast zwei Jahrzehnten vom FC Bayern.

Rummenigge holte Gerlinger einst zum FC Bayern

„Ich bedaure, dass Michael den FC Bayern verlässt. Mit seiner großen Expertise und seinem hervorragenden Netzwerk in der gesamten Fußballwelt hat er dem FC Bayern große Dienste erwiesen“, sagte Aufsichtsratsmitglied Karl-Heinz Rummenigge (67) laut Mitteilung vom Mittwoch (13. September).

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Auf Rummenigges Initiative hin war Gerlinger im Jahr 2005 zum deutschen Fußball-Meister gekommen. Zwar wurde er in der breiten Öffentlichkeit nur selten wahrgenommen, sein Wirken für den FC Bayern war aber immens. „Der Schattenmann geht“, titelte am Mittwoch die „Süddeutsche Zeitung“.

Demnach war der international bestens vernetzte Gerlinger auch bei einigen Transfer-Verhandlungen entscheidend beteiligt. Zum Beispiel bei Javi Martinez (35) – dem laut Gerlinger „ersten Klauseltransfer überhaupt im Fußball“ – oder auch Franck Ribéry (40) und Xabi Alonso (41).

Zum Monatsende trennen sich die Wege. Dies geschehe „in enger Abstimmung mit dem Vorstand“, hieß es in der Mitteilung. Laut „Süddeutsche“ könnte die Trennung des FC Bayern von Oliver Kahn (54) und der Personalwechsel an der sportlichen Spitze bei der Entscheidung eine Rolle gespielt haben. Gerlinger soll einigen Ideen aus Kahns Strukturreform nicht abgeneigt gewesen sein.

Zu seiner Zukunft äußerte sich Gerlinger nicht. Der promovierte Jurist ist auch international gut vernetzt. Seit 2017 war er Mitglied des Vorstandes der Klubvereinigung ECA, ab 2021 bis zur Ernennung von Kahn war er auch Vize-Vorsitzender. Von 2017 bis 2019 sowie seit 2021 hatte Gerlinger außerdem die Position des Managing Directors bei einer Tochtergesellschaft der Europäischen Fußball-Union Uefa inne. (are/dpa)