Klare Vorstellungen in MünchenBayern-Streichkandidat heiß umworben: Eberl will eines verhindern

Beim FC Bayern soll der Transfer-Sommer auch durch einige Abgänge gestaltet werden. Sport-Vorstand Max Eberl hat dabei einen klaren Auftrag.

von Béla Csányi  (bc)

Die oberste aller Transfer-Regeln gilt auch für den FC Bayern: Wer Verstärkung will, muss vorher Platz schaffen. Und während sich Sport-Vorstand Max Eberl (51) auf der Suche nach einem Wechsel-Knaller noch schwertut, laufen im Hintergrund die Planungen, um zumindest auf Abgangs-Seite entscheidende Fortschritte zu erzielen.

Gleich mehrere Stars haben keine großen Perspektiven mehr an der Säbener Straße und sollen den Verein bei einem entsprechenden Angebot verlassen. Die damit verbundenen Einnahmen vergrößern dann wiederum den Spielraum für Spielerkäufe. Und daher haben Eberl und Sportdirektor Christoph Freund (47) auch klare Vorstellungen.

FC Bayern hofft auf Millionen-Einnahmen

Neben Streichkandidaten wie Leon Goretzka (30) und Min-jae Kim (28), die während der laufenden Klub-Weltmeisterschaft im Turnierkader der Bayern stehen, gibt es weitere Möglichkeiten auf Transfer-Einnahmen. Eine davon trägt den Namen Bryan Zaragoza (23).

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Unter Thomas Tuchel (51) als erhoffte Kader-Ergänzung im Januar 2024 frühzeitig verpflichtet, hat der Spanier anderthalb Jahre später längst keine Aussichten mehr auf Einsätze im Bayern-Trikot. Schon nach dem ersten Halbjahr war vorerst Schluss, Zaragoza wurde in die Heimat zu CA Osasuna verliehen, wo er speziell in der ersten Saisonhälfte überzeugte.

Nach Auslaufen der Leihe bleiben dem nur 1,64 Meter großen Dribbler nun noch vier Vertragsjahre in München. Beide Parteien bevorzugen allerdings eine vorzeitige Trennung. Und nachdem 2024 noch 13 Millionen Euro an den FC Granada geflossen waren, will der FCB noch möglichst große Teile dieser Summe wieder einnehmen.

Dass Zaragoza bis zu seinem Mittelfußbruch Anfang Dezember als Aktivposten bei Osasuna überzeugte, verschaffte ihm wieder einen Markt in Spanien, mehrere Vereine gelten schon länger als interessiert. Eines wollen Eberl und Co. bei ihren Vermittlungsversuchen jetzt daher unbedingt verhindern: eine aufgeschobene Trennung.

Bryan Zaragoza im Bayern-Trikot.

Bryan Zaragoza wird wohl nicht mehr im Bayern-Trikot auflaufen.

Berichten aus Spanien zufolge buhlen mehrere Erstligisten um die Dienste des dreimaligen Nationalspielers, allerdings zu unterschiedlichen Bedingungen. So informierte der Journalist Matteo Moretto darüber, dass Celta Vigo sich etwa eine Leihe mit anschließender Kaufoption vorstellen könne.

Im schlimmsten Fall würde Zaragoza 2026 dann aber erneut an der Säbener Straße aufschlagen, unter Umständen mit einer schwächeren Saison und gesunkenem Marktwert. Die Bayern wollen daher schon in diesem Sommer endgültig Kasse machen.

Der FC Villarreal und Real Sociedad San Sebastián gelten als Interessenten mit den nötigen finanziellen Mitteln, um eine Ablöse-Forderung im zweistelligen Millionenbereich bedienen zu können. Nach einigen Transfer-Schlappen bei möglichen Neuzugängen hofft Eberl hier nun auf entsprechende Angebote, um einen Einnahme-Erfolg verzeichnen zu können.