München – Bis zum 5. Oktober haben die Bundesliga-Vereine noch Zeit, um sich auf dem Transfermarkt zu verstärken, es sei denn man holt einen vereinslosen Spieler. Aber die stehen beim FC Bayern München nicht unbedingt auf der Liste.

Die Bayern suchen einen Rechtsverteidiger als Backup für Benjamin Pavard. Und der sollte exzellente Qualitäten haben. Wird Hansi Flick einen Profi von der Insel bekommen?

FC Bayern München: Tariq Lamptey aus Brighton ein Thema?

Spekuliert wird über England-Rakete Tariq Lamptey (19). Der wirbelt momentan für Brighton & Hove Albion durch die Premier League. Lamptey hat Vertrag bis 2023, die Bayern wollen wohl 15 Millionen zahlen, die Engländer fordern allerdings 25 Millionen Euro. Lamptey spielte zuvor für die U23 des FC Chelsea, ging dann im Januar 2020 für drei Millionen nach Brighton, wo er nun mit seinen Offensiv-Qualitäten für Furore sorgt.

Einen anderen Transfer bringt Ex-Bayern-Star Lothar Matthäus (59) ins Spiel. Er rät dem FCB, in der Liga zu wildern. Und zwar bei der TSG Hoffenheim.

Andrej Kramaric (29) hat elf Tore in den vergangenen vier Pflichtspielen für den aktuellen Spitzenreiter der Bundesliga erzielt. Loddar (Rekord-Nationalspieler) hat München nun nahegelegt, den TSG-Rekordtorschützen zu verpflichten. Der kroatische Vize-Weltmeister sei ein „Spieler, der in meinen Augen mit Sicherheit das Potenzial für Bayern München hat“, schrieb der 59-Jährige in seiner Kolumne „So sehe ich das“ auf skysport.de.

Möglicherweise sehen das die Bayern auch so. Zuletzt hat er sie geärgert. Zwei Treffer erzielte der 29-Jährige beim fulminanten 4:1 (2:1) der Hoffenheimer gegen die Münchner. Münchens Jerome Boateng leistete sich am Ende sogar ein Frustfoul an Kramaric.

Vor dem Spiel lobte Flick Kramaric schon (siehe Video).

Für Matthäus wäre Kramaric nach der Vorstellung von Sonntag „nicht nur ein idealer Backup für Robert Lewandowski, sondern auch für Thomas Müller. Ein Charakter-Profi mit viel Qualität.“

FC Bayern München: 40 Millionen Euro für Andrej Kramaric?

Dass Kramaric noch bis 2022 in Hoffenheim Vertrag hat, stellt für Matthäus nur ein kleines Problem dar. Er schätzt den Wert des Angreifers auf 40 Millionen Euro: „Das wäre er mir aber wert an Bayerns Stelle.“

Die Hoffenheimer Verantwortlichen wollen weder die Einschätzung von Matthäus noch die Summen kommentieren. Ob Sportchef Alexander Rosen einen Anruf seines Münchner Kollegen Hasan Salihamidzic entgegennehmen würde, ist also offen.

Die Fitness des besten TSG-Profis, der 2016 von Leicester City nach Hoffenheim gekommen war, war in der vergangenen Saison das Problem. Langwierige Verletzungen am Sprunggelenk und am Knie hatten dafür gesorgt, dass Kramaric nicht spielen konnte. Erst am letzten Spieltag explodierte er dann förmlich. Beim 4:0 der Hoffenheimer bei Borussia Dortmund schoss Kramaric den BVB mit vier Toren im Alleingang ab und führte seinen Klub in den Europacup.

Die Hoffenheimer Teilnahme am internationalen Wettbewerb, die lange Verletzungspause des Stürmers und der träge Transfermarkt als Folge der Coronakrise sind wahrscheinlich die Hauptgründe dafür, dass Kramaric immer noch für Hoffenheim aufläuft. Denn obwohl sich der Offensivspieler gemeinsam mit seiner Freundin Mia wohl im Kraichgau fühlt, wäre ein Umzug nach München sicher sehr verlockend.

Matthäus ist jedenfalls sicher, dass die Bayern noch was tun: „Zumal der Klub durch den Verkauf von Thiago und einem möglichen Wechsel von Cuisance nach England Einnahmen hat. Bei der großen Belastung und den vielen Spielen die vor allem die Bayern und ihre Nationalspieler haben und hatten, wird sich mit Sicherheit noch einiges in Sachen Transfers tun bis Montag.“

(ubo/sid)