Ohne Profi-EinsatzEr kostete 30 Mio. Euro: Bundesliga-Flop droht Vertragsauflösung

Längst nicht jedes teure Talent schafft mit dem Sprung nach Europa auch den großen Durchbruch. Das führt immer wieder auch zu millionenschweren Transfer-Flops.

von Béla Csányi  (bc)

Das Geschäft mit den Talenten ist im europäischen Fußball gleichermaßen verlockend wie riskant.

Immer früher werden immer höhere Ablösesummen für vielversprechende Jugendspieler gezahlt. Teilweise rentierten sich schon Mini-Summen dank kometenhafter Entwicklung oder eines lukrativen Weiterverkaufs, manchmal bleiben aber auch höhere Millionen-Beträge ohne Ertrag.

Erfolgloses Warten auf Real-Debüt

Eines der teuersten Beispiele für ein derartiges Transfer-Missverständnis muss sich Real Madrid auf die Fahne schreiben lassen.

Alles zum Thema Fußball-Bundesliga

Zum 18. Geburtstag schenkten die Königlichen dem Brasilianer Reinier die Hoffnung auf eine Karriere in Europa, zahlten dafür satte 30 Millionen Euro an seinen Jugendklub Flamengo Rio de Janeiro. Bei der offiziellen Vorstellung im Bernabéu-Stadion flossen beim Youngster sogar die Tränen.

Fünfeinhalb Jahre später ist der frühere Junioren-Nationalspieler noch immer ohne Einsatz für die Profi-Abteilung von Real, spielte lediglich dreimal für die Zweitvertretung.

Reinier wurde stattdessen von Leihe zu Leihe geschoben, ohne sich nachhaltig empfehlen zu können. Auch der neue Trainer Xabi Alonso (43) hatte direkt klargemacht, dass Reinier bei ihm gar nicht erst zur Option wird.

Reinier wird bei Real Madrid vorgestellt und weint vor Rührung.

Bei Reinier flossen im Zuge seiner Vorstellung als Neuzugang von Real Madrid die Tränen.

Weil der damals mit einem stattlichen Gehalt gelockte Offensivspieler auch nicht in der zweiten Mannschaft in Liga drei eingeplant ist, bleibt den Königlichen laut der spanischen Sport-Tageszeitung „AS“ womöglich nur noch eine Vertragsauflösung, um die Trennung um ein Jahr vorzuziehen.

Seine ersten Gehversuche auf höchstem Niveau in Europa hatte Reinier in den Spielzeiten 2020/2021 und 2021/2022 bei Borussia Dortmund gewagt, doch die Anpassungsprobleme waren bis in die Endphase seiner BVB-Zeit erkennbar.

Nach 39 Auftritten, zumeist Kurzeinsätze, ging es für Renier über kurze Madrid-Abstecher als Wechsel-Drehkreuz zum spanischen Erstligisten FC Girona, Frosinone Calcio (Italien) und zuletzt zu Zweitligist FC Granada.

Selbst eine Liga tiefer konnte er nicht dauerhaft überzeugen, raubte den Verantwortlichen in der Hauptstadt damit auch die letzten Hoffnungen, zumindest einen Teil der einstigen Ablöse bei einem Verkauf doch noch reinholen zu können.