Double-Jubel in KölnLea lässt es Schüllern: Bayern-Frauen mit besserer Saison-Ausbeute als Kane & Co.

Lea Schüller feiert eins ihrer Tore.

Mit Köpfchen: Lea Schüller konnte am Donnerstag (1. Mai 2025) gleich drei Treffer im DFB-Pokalfinale der Frauen bejubeln.

Die Frauen des FC Bayern München haben sich in Köln gegen Werder Bremen den DFB-Pokal gesichert. Lea Schüller überragte beim Double-Sieg als dreifache Torschützin.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Nach dem Meister-Hattrick nun auch der Double-Jubel. Vier Tage nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaft gewannen die Fußballerinnen des FC Bayern München am Donnerstag (1. Mai 2025) in Köln auch den DFB-Pokal und holten somit erstmals in ihrer Vereinsgeschichte beide Trophäen in einer Saison.

Der 4:2-Sieg gegen Werder Bremen ging vor 45.146 Fans vollauf in Ordnung. Nationalspielerin Lea Schüller (27) schoss sich mit ihrem Dreierpack dabei in die Pokal-Geschichte.

FC Bayern: Sieben Bosse waren zum Finale nach Köln gekommen

Vor den Augen einer siebenköpfigen Chef-Abordnung um Bayern-Präsident Herbert Hainer und Sportvorstand Max Eberl durfte der scheidende Trainer Alexander Straus den zweiten Titel der Saison bejubeln. Von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gab es den Pokal, vom DFB 150.000 Euro als Prämie.

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Beim geplanten gemeinsamen Rathaus-Empfang am Münchner Marienplatz werden die Frauen also mit zwei Pokalen aufmarschieren, während die Männer um Harry Kane wohl nur mit der Meisterschale zufrieden sein müssen.

Auch im 19. Pflichtspiel beider Teams ging der Sieg also erneut an die Münchnerinnen. Die Grün-Weißen konnten als Tabellensiebter der Bundesliga der Fußball-Macht aus Bayern nicht viel entgegensetzen. Dafür gehörten der Mannschaft von Thomas Horsch die meisten Sympathien im Rhein-Energie-Stadion.

Die Werder-Fans hatten ihren ersten großen Gänsehaut-Moment schon vor dem Anpfiff. Die Hymne „Lebenslang Grün-Weiß“ wurde leidenschaftlich aus der Südkurve mitgesungen. Dann gab es sogar noch etwas Pyrotechnik.

Bernd Neuendorf spricht mit Max Eberl.

DFB-Präsident Bernd Neuendorf (l.) im Gespräch mit Bayerns Sportvorstand Max Eberl.

Doch der Schock folgte schnell. Die Bayern-Abwehr leistete sich zwei vermeintliche Handspiele im Strafraum. Doch Schiedsrichter Annika Kost winkte ab, was die Münchnerinnen zu einem Konter nutzten. Und da hat es in der 6. Minute prompt geschüllert.

Giulia Gwinn setzte sich über die rechte Seite durch, traf jedoch nur den Außenpfosten. Lea Schüller reagierte und köpfte den Abpraller aus zehn Metern zum 1:0 ins Netz. Die erst 18-jährige Maria Penner, die ihr Pokal-Debüt im Finale feierte, konnte auf der Linie nichts mehr retten. 2020 traf Schüller im Endspiel in der ersten Minute gegen Wolfsburg, nun in der sechsten erneut ein früher Treffer.

Bremen blieb mutig, versuchte selbst Druck auszuüben. Doch die Bayern hatten die gefährlicheren Szenen. In der 30. Minute ertönte erneut „Yabba Dabba Doo!“, die Münchner Tormusik. Carolin Simon hatte nach schönem Zuspiel von Klara Bühl auf der linken Seite viel zu viel Platz und konnte den Ball aus acht Metern wuchtig zum 2:0 unter die Latte knallen.

Torschützin Rieke Dieckmann feiert ihr Tor.

Rieke Dieckmann traf kurz vor der Halbzeitpause und sorgte so für etwas Hoffnung bei den Fans von Werder Bremen.

Als die Stimmung im Sonnentempel Müngersdorf schon etwas verflachte, weckte in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit doch noch das Bremer Nebelhorn die Fans. Tuana Mahmoud ging über rechts durch und servierte den Ball Rieke Dieckmann, die das 2:1 knipste.

Lea Schüller köpft ein Tor gegen Bremen.

Lea Schüller überragt die Bremer Abwehr und köpft zum zwischenzeitlichen 3:1 ein.

Trotz des Anschlusstreffers blieben die Bayern nach der Pause dominierend. Tuva Hansen servierte schließlich in der 65. Minute den Ball so genau, dass Schüller erneut per Kopf zum 3:1 einnetzen konnte. Bremens Torhüterhin Livia Peng parierte noch etliche Chancen und verhinderte so ein Münchner Schützenfest.

In der 79. Minute krönte Schüller ihren Sahnetag mit einem historischen Treffer. Als erst fünfte Spielerin nach Doris Kresimon, Silvia Neid, Inka Grings und Birgit Prinz gelang ihr zum 4:1 auch noch ein dritter Final-Treffer. Bremen blieb noch der letzte Knallmoment: Larissa Mühlhaus verwandelte einen Freistoß zum 4:2-Endstand (90.+4).