DFL-Hammer offiziellFan-Proteste erreichen ihr Ziel: Investoren-Deal der Bundesliga geplatzt

Fan-Banner gegen Investoren in der Fußball-Bundesliga, hier beim Spiel zwischen Borussia Dortmund und Union Berlin.

Fan-Banner gegen Investoren in der Fußball-Bundesliga, hier beim Spiel zwischen Borussia Dortmund und Union Berlin am 8. April 2023.

Die DFL wird nicht weiter mit Investoren über einen milliardenschweren Einstieg in die Fußball-Bundesliga verhandeln. Nach massiven Fan-Protesten ist der Deal am Mittwoch geplatzt.

von Béla Csányi (bc)

Das große Streit-Thema des deutschen Fußballs ist mit einem Knall zu Ende gegangen: Die DFL wird den eigentlich angepeilten Investoren-Deal nicht weiter verfolgen.

Am Mittwoch (21. Februar 2024) machte die Deutsche Fußball-Liga in einer Mitteilung offiziell, dass der Prozess zum Abschluss einer Vermarktungspartnerschaft nicht fortgeführt wird.

DFL reagiert auf massive Fan-Proteste gegen Investoren-Deal

In den vergangenen Wochen hatte es in etlichen Spielen der 1. und 2. Bundesliga immer wieder massive Proteste gegen das Vorgehen der Liga und der Vereine gegeben, die Folge waren häufige und lange Unterbrechungen, mehrere Spiele standen kurz vor dem Abbruch.

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Zuletzt formierte sich zudem eine Front aus immer mehr Vereinen, die wegen der neuen Sachlage eine erneute Abstimmung forderten. Darunter etwa der 1. FC Köln, Borussia Mönchengladbach oder der FC St. Pauli. Ursprünglich hatten die Klubs mit einer Zweidrittelmehrheit und 24 von 36 Ja-Stimmen haarscharf für den Investoren-Einstieg votiert.

Hans-Joachim Watzke (64) erklärte in seiner Rolle als Sprecher des DFL-Präsidiums: „Eine erfolgreiche Fortführung des Prozesses scheint in Anbetracht der aktuellen Entwicklungen nicht mehr möglich.“

Aufsteiger profitieren, zwei große Verlierer

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Zwar betonte der BVB-Boss die grundsätzliche „große Mehrheit für die unternehmerische Notwendigkeit der strategischen Partnerschaft“, bezog sich aber auch auf die großen Auseinandersetzungen zwischen zahlreichen Streitparteien, die „konkrete Spielverläufe und damit die Integrität des Wettbewerbs gefährden“.

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Zuletzt wurde nicht mehr nur in Stadien und Fan-Kneipen diskutiert, auch die Politik-Talkshow „Hart aber Fair“ in der ARD widmete dem Thema am Montag (19. Februar) eine komplette Ausgabe, machte damit auch die Tragweite der aktuellen Diskussion deutlich.

Nicht nur in der Runde im Ersten wurde dabei deutlich, dass sich die verschiedenen Ansichten kaum zu einem Kompromiss im Rahmen des Investoren-Deals würden sich vereinen lassen. Die DFL zog aus der massiven Kritik und den Unmutsbekundungen, vor allem aus den aktiven Fanszenen, nun die Konsequenzen und zog dem ambitionierten Projekt komplett den Stecker.