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DFB-PokalHSV mit eindringlicher Warnung – Berliner Fan-Invasion in Leipzig?

Ein Fan des Hamburger SV brennt Pyrotechnik ab.

Die Fans des Hamburger SV sind dazu angehalten sich zu benehmen. Das Bild zeigt Fans des HSV im Spiel Hamburger SV - FC St. Pauli am 22. Februar 2020.

Die Fußball-Saison neigt sich dem Ende zu. Während der FC Bayern München in der Bundesliga als der designierte Meister gilt, ist im DFB-Pokal weiterhin alles offen. Wer zieht ins Finale ein?

von Felix Stollenwerk (sto)

Vor fast 13 Jahren fehlten sowohl Borussia Dortmund als auch der FC Bayern München letztmals im Halbfinale des DFB-Pokals. An ihrer Stelle stehen nun die Spiele des Hamburger SV gegen den SC Freiburg (Dienstag, 19. April 2022) und von RB Leipzig gegen Union Berlin (Mittwoch, 20. April).

Im Umfeld der Vereine herrscht Ausnahmezustand. Dass der eigene Verein zum DFB-Pokal-Finale nach Berlin fahren könnte, ist für die meisten Fans in Deutschland ein Lebenstraum. Je größer die Emotionen sind, desto größer gestalten sich die Auswirkungen auf die Partien.

HSV warnt vor Becherwürfen und droht mit Konsequenzen

Der Hamburger SV könnte die Sensation schaffen: Als erster Zweitligist seit dem MSV Duisburg 2011 im Pokalfinale stehen. Aufgrund der sportlichen Brisanz sorgt man sich beim HSV offenbar um die Fairness der eigenen Fans. Wenige Stunden vor Anpfiff des bedeutungsvollen Heimspiels gegen den SC Freiburg warnten die Verantwortlichen ihre Anhänger eindringlich vor den möglichen Folgen von Becherwürfen.

Alles zum Thema RB Leipzig

„Dass es sich bei einem Becherwurf nicht um ein Kavaliersdelikt handelt, scheint den meisten Betroffenen nicht klar zu sein“, hieß es in einer Mitteilung auf der Internetseite HSV. Im Falle einer Überführung würden neben einer Anzeige wegen Körperverletzung ein Hausverbot sowie die Weiterberechnung der hohen DFB-Strafen an die Täter drohen, teilte der Klub dazu weiter mit.

Mögliche Konsequenz wäre ein Spielabbruch wie kürzlich in der Bundesliga-Partie zwischen dem VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach, als Schiedsrichterassistent Christian Gittelmann (39) von einem Bierbecher am Kopf getroffen wurde. Die Becherwürfe seien „mittlerweile ein lästiges Übel“, hieß es.

Union-Fans mit Stimmungsboykott bei RB Leipzig

Auch das andere Halbfinale zwischen dem 1. FC Union Berlin und RB Leipzig dürfte nicht ohne Komplikationen ablaufen. Die Ultras des „Wuhlesyndikats“ von Union Berlin wollen zu Spielbeginn für einen 15-minütigen Stimmungsboykott sorgen. Dies schrieben sie in ihrem Infoblatt „Die Wald-Seite“.

„Unser Protest war in der Vergangenheit und wird in Zukunft ein 15-minütiges Schweigen zum Beginn der Partie sein. Auch bei den kommenden zwei Spielen! Denn unsere Ideale werden immer an oberster Stelle, auch über etwaigem sportlichem Erfolg, stehen. Das unterscheidet uns letztlich von Konstrukten und Firmen wie RB Leipzig“, heißt es im Infoheft der führenden Ultra-Gruppierung der Köpenicker.

Am kommenden Samstag (23. April 2022) trifft Union in der Bundesliga erneut auf RB Leipzig. Den Stimmungsboykott der Union-Fans gegen RB gibt es seit 2014 bislang in jeder gemeinsamen Partie der 1. und 2. Bundesliga.

Die Union-Fans stehen den Leipzigern als Teil des weltweiten RB-Konstrukts mit Getränke-Milliardär Dietrich Mateschitz als Geldgeber kritisch gegenüber und bemängeln fehlende Mitbestimmung durch eine große Zahl von Mitgliedern. Zu jedem der 6300 Tickets für den Gästebereich erhält jeder Unioner einen roten Kapuzenpullover mit der Aufschrift „Volle Pulle Union“.

Union Berlin mit ähnlicher Fan-Invasion wie Frankfurt in Barcelona?

Ein Fragezeichen hinter der Partie sind zudem die Kräfteverhältnisse auf der Tribüne. Zwar ist das Spiel kein Nachbarschaftsduell, jedoch dürften zahlreiche Union-Fans den circa 200 Kilometer langen Weg nach Leipzig auf sich nehmen, um ihre Mannschaft bei RB zu unterstützen.

Wie viele Gästefans genau den Weg ins Stadion finden werden, ist unklar. Verdächtig schnell waren immerhin die Karten im freien Verkauf weg. Noch am selben Tag, an dem der freie Verkauf startete, war die Red Bull Arena auch schon wieder ausverkauft. Hinzu kommen die garantierten 6300 Tickets für das Gästekontingent.

Einige Fans vermuten sogar eine ähnliche Fan-Invasion, wie die Fans von Eintracht Frankfurt sie beim Europa-League-Viertelfinale beim FC Barcelona vollbracht hatten. Schätzungsweise 30.000 Anhänger der SGE pushten ihre Eintracht im Camp Nou ins Halbfinale.

RB Leipzig: Stadionrekord nach Umbau erwartet

Letztendlich unabhängig davon, wer am Mittwoch auf den Rängen sitzen wird, ist der Zuschauerrekord der Leipziger. Dieser wird durch das ausverkaufte Stadion aller Voraussicht nach gebrochen werden. Über 47.000 Fans werden erwartet.

Hintergrund dafür sind die Baumaßnahmen an der Red Bull Arena während der Coronapandemie. Über 4.000 neue Plätze sind im WM-Stadion von 2006 hinzugefügt worden.