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Nach Nazi-VergleichPräsident äußert Verzweiflung über „Angstkultur“ beim DFB

von Béla Csányi (bc)

Frankfurt – Der Eklat um einen Nazi-Vergleich von DFB-Präsident Fritz Keller (64) sorgt weiterhin für Wirbel beim Verband. Am Freitag soll Keller, dem das baldige Aus droht, sich in einem Schreiben im Intranet an die Mitarbeiter beim DFB gewandt haben.

  • Fritz Keller richtet internes Schreiben an DFB-Mitarbeiter
  • Keller bittet nach Nazi-Vergleich um Entschuldigung
  • DFB-Präsident beklagt fehlendes Vertrauen beim Verband

Dort entschuldigte er sich für seinen Fehltritt, zeigte aber auch seine Verzweiflung über die grundsätzlichen Probleme innerhalb des Verbandes.

Fritz Keller entschuldigt sich nach Nazi-Fehltritt bei DFB-Mitarbeitern

Der DFB bestätigte das zunächst von der „Bild“ aufgedeckte interne Schreiben, ging allerdings nicht auf die Inhalte der Nachricht ein. Den Berichten zufolge bezeichnete Keller seinen Nazi-Vergleich gegenüber Vizepräsident Rainer Koch (62) als „dumme, unbedachte und beleidigende Aussage“. Er bedauere, dass er damit selbst „zu diesem schlechten Bild“ des ohnehin schon krisengeschüttelten Verbandes beigetragen habe.

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Keller schrieb emotional: „Seien Sie versichert: Seit Tagen lässt es mir keine Ruhe, der Frage auf den Grund zu kommen, wie ich mich zu einer solchen Entgleisung habe hinreißen lassen.“

Er hatte Koch, der früher hauptberuflich als Richter gearbeitet hatte, mit Roland Freisler, dem Vorsitzenden des Volksgerichtshofes im Nationalsozialismus, verglichen. Sein Vize müsse nun selbst entscheiden, ob die Aussage unentschuldbar sei, so Keller.

Fritz Keller beklagt Weitergabe von DFB-Interna an Medien

Nach der Selbstkritik ging der Präsident allerdings auf ein weiteres großes Problem beim DFB ein: Dass schon kurz nach seiner Entgleisung in einer internen Runde die ersten Berichte die Runde machten, zeige das komplett zerstörte Vertrauensverhältnis in seinem Umfeld.

„Das andere ist die Tatsache, dass diese im kleinsten Kreis ausgesprochene Aussage auf schnellstem Wege an die Medien durchgestochen wurde. So geht es seit Monaten. Ich kann hier versprechen: Ich gebe keine internen Angelegenheiten an die Medien. Das ist nicht mein Stil“, erklärte Keller.

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DFB-Präsident Fritz Keller (r.) nach seiner Wahl im September 2019 mit Vize Rainer Koch.

In der aktuellen Konstellation könne kein Präsident „gut und wirkungsvoll arbeiten. Ich nicht. Und kein Präsident in Zukunft. Darum müssen wir auch über einen Außerordentlichen Bundestag sprechen.“ Dieser könnte im Sommer 2021 und damit ein Jahr vor dem geplanten Ordentlichen Bundestag stattfinden.

Mit den derzeitigen Begebenheiten will Fritz Keller offensichtlich nicht weiterarbeiten. „Lasst uns gemeinsam diesem Spiel ein Ende bereiten, lasst uns diese Angstkultur beenden“, soll er seinen Beitrag geschlossen haben.

Der Zoff mit Koch ist nicht der einzige Konflikt innerhalb des Verbands. Auch mit Generalsekretär Friedrich Curtius (45) schwelt schon länger ein erbitterter Machtkampf. (bc)