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Wirbel um KellerNazi-Vergleich: Gegenwind von allen – DFB-Präsident am Ende

FritzKeller26.4.

DFB-Präsident Fritz Keller, hier am 24. März in Duisburg, ist nach einem unangebrachten Nazi-Vergleich in seinem Amt nicht mehr zu halten.

Frankfurt – Dieser Verband ist nicht mehr zu retten! Die Spitze des Deutschen Fußball-Bundes wird erneut von einer schweren Entgleisung seines Präsidenten Fritz Keller (64) erschüttert. Ein vernünftiges Miteinander ist so eigentlich nicht mehr möglich. Exakt 19 Monate nach seinem Amtsantritt ist Keller nicht mehr tragbar. Die Zeichen stehen nach klaren Statements von DFB- und DFL-Spitze auf Rücktritt.

  • Fritz Keller mit Nazi-Vergleich
  • DFB-Präsident entschuldigt sich bei Rainer Koch
  • DFB-Spitze sorgt weiter für Negativ-Schlagzeilen

Der Freiburger hatte bei einer Präsidiumssitzung am Freitag (23. April) seinen Vizepräsidenten Rainer Koch (62) mit Nazi-Richter Roland Freisler verglichen.

DFB: Fritz Keller mit Nazi-Vergleich

Der 1945 gestorbene Freisler war als Teilnehmer an der Wannseekonferenz einer der Verantwortlichen für die Organisation des Holocaust und später Präsident des berüchtigten Volksgerichtshofes, wo er etwa 2600 Todesurteile verhängte. Darunter auch gegen die Widerstandsgruppe „Weiße Rose“.

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Der Deutsche Fußball-Bund verbreitete zunächst eine Entschuldigung Fritz Kellers. „Manchmal fallen in Kontroversen Worte, die nicht fallen sollen und nicht fallen dürfen. Dafür habe ich mich in aller Form persönlich im Gespräch wie auch schriftlich bei Rainer Koch entschuldigt“, wurde Keller zitiert. „Er hat die Größe, die Entschuldigung anzunehmen, wofür ich ihm dankbar bin. Insbesondere auch im Hinblick auf die Opfer des Nationalsozialismus war der Vergleich gänzlich unangebracht. Ich bedauere dies sehr und werde meine Worte künftig weiser wählen.“

Rainer Koch: Entschuldigung noch nicht angenommen

Davon, dass er eine Entschuldigung angenommen habe, will Koch jedoch nichts wissen. Er wolle nach der verbalen Entgleisung ein Gespräch mit dem Verbandschef führen. Koch könne nur bestätigen, dass Keller ihn schriftlich um Entschuldigung gebeten habe, hieß es am Dienstag (27. April) vom Bayerischen Fußball-Verband. „Rainer Koch hat die Entschuldigung bislang nicht angenommen, weil er den gesamten Vorgang mit zeitlichem Abstand zunächst in einem persönlichen Gespräch mit Fritz Keller aufarbeiten möchte.“

Fritz Keller schließt Rücktritt vorerst aus

Nach „Spiegel“-Angaben hat DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius (45) danach eine Anzeige bei der Ethikkommission des Verbandes erstattet. Keller schloss einen Rücktritt zunächst aus. „Ich habe einen Fehler gemacht, aber ich werde die Aufräumarbeiten, für die ich zum DFB geholt und mit 100 Prozent der Stimmen auf dem Bundestag gewählt wurde, zu Ende führen“, sagte Keller der „Bild“.

DFB- und DFL-Spitze rücken gemeinsam von Keller ab

Gut möglich aber, dass Keller nun doch zum Rücktritt bewegt wird. „Wir distanzieren uns deutlich und in aller Form von der Äußerung, die DFB-Präsident Fritz Keller in Richtung von DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch im Rahmen der Präsidiumssitzung am 23. April 2021 getätigt hat. Diese Äußerung ist inakzeptabel und nicht zu tolerieren. Dr. Rainer Koch als Richter am Oberlandesgericht in einen Bezug mit der Person zu setzen, die wie niemand anderes dafür stand, den Unrechtsstaat des Dritten Reichs durch Pervertierung des Rechts zu stützen, ist nicht hinnehmbar und wird daher von uns aufs Schärfste verurteilt“, teilten Curtius und Schatzmeister Stephan Osnabrügge (50) gemeinsam mit.

Ferner schrieben die Vorstandsmitglieder: „Der DFB steht wie kaum ein anderer Verband für gesellschaftliche Werte. Er ist der Verband, der den Julius Hirsch Preis vergibt. Der Vorgang liegt nun in den Händen der Ethikkommission. Wir haben großes Vertrauen darauf, dass diese mit ihrer Entscheidung die Glaubwürdigkeit des DFB wiederherstellen wird“.

Auch die Deutsche Fußball Liga (DFL) war nach der verbalen Entgleisung von Keller abgerückt. „Wir distanzieren uns deutlich und in aller Form von der Äußerung und der Wortwahl, die DFB-Präsident Fritz Keller in Richtung von DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch im Rahmen der Präsidiumssitzung am 23. April getätigt hat“, hieß es in einer gemeinsamen Stellungnahme der DFL-Vertreter im DFB-Präsidium: „Eine solche Äußerung ist absolut inakzeptabel.“ (msw)